Wout van Aert: „Ein besondere Kulisse … ein großer Tag“.
Was für ein würdiges Spektakel im Zeitfahren: Wout van Aert im „grünen Trikot“ vor Jonas Vingegaard im „gelben Trikot“ und Tadej Pogacar im „weißen Trikot“. Und der Belgier im „grünen Trikot“ bekommt zudem die „rote Rückennummer“ der gesamten Tour de France 2022, als kämpferischster Fahrer der vergangen drei Wochen. Diese Tour de France war durch und durch Werbung für den Radsport: www.letour.fr.
Wout, wie geht es Dir nach diesem Sieg?
Wout van Aert: Ich bin emotional!
Was macht Dich heute so emotional?
Wout van Aert: Die Tour de France mit diesem Team zu gewinnen ist etwas ganz besonders. Auch heute war es ein Traum-Szenario. Jonas ist so ein starker Fahrer, aber auch so ein guter Kerl. Ich danke all meinen Teamkollegen und dem ganzen Team für diese unglaublichen drei Wochen. Ich fühle mich nach diesen drei Wochen extrem müde. Ich habe heute alles gegeben. Ich will Rennen gewinnen, und heute habe ich gehofft, dass ich die Etappe gegen die Uhr gewinnen kann und Jonas vor allem das „gelbe Trikot“ behält. Jonas hat so ein großes Herz!
Wie war denn das heutige Zeitfahren so?
Wout van Aert: Es war ein wirklich schnelles Zeitfahren. Ich musste mir noch etwas für die harten Anstiege am Ende aufheben. Ich habe meine Leistung gut eingeteilt. Technisch habe ich keinen Fehler gemacht. Eine besondere Kulisse, wenn im Dorf oben ankommt. Ein großer Tag!
Jonas, jetzt bist Du der Sieger 2022!
Jonas Vingegaard: Es bedeutet mir alles, die Tour de France zu gewinnen. Ich kann es kaum in Worte fassen. Es ist der größte Sieg im Radsport überhaupt. Dass meine beiden Mädels an der Ziellinie waren, bedeutet mir sogar noch etwas mehr. Seit letztem Jahr habe ich daran geglaubt, dass ich es schaffen kann. Wir haben oft daran gedacht, was Primoz vor zwei Jahren passiert ist und wollten nicht, dass sich wiederholt. Ich wollte heute so gut sein wie nur möglich. Wir haben eine besondere Stimmung im Team, denn jeder freut sich für den anderen. Die Jungs sind Freunde, Brüder würde ich sogar sagen … ich denke, heute Nacht dürfen wir alle feiern. Es ist großartig für Jumbo-Visma und auch großartig für Dänemark!
Tadej, nach zwei Jahren im „gelben Trikot“ bleibt in diesem Jahr nur noch das „weiße Trikot“. Wie geht es Dir damit?
Tadej Pogačar: Ich bin froh, dass diese Tour de France zu Ende ist. Es waren gute drei Wochen mit vielen Hochs und Tiefs, mit einer Menge Pech für mein Team. Aber der Kampf zwischen Jonas und mir war speziell. Ich denke, wir haben interessante zwei oder drei Jahre vor uns. Jonas ist in diesem Jahr noch eine Stufe besser. Von Anfang an hat Jonas das Rennen in die Hand genommen und gezeigt, dass er ein starker Fahrer ist. Ich bin motiviert, freue mich auf kommende Herausforderungen. Das „weiße Trikot“ ist auch etwas Besonderes. Ich gewinne es jetzt im dritten Jahr in Folge und bin sehr glücklich darüber. (TX)