Wolfgang Bosbach: „Es gibt keine Entscheidung, die risikolos ist“.
Wolfgang Bosbach ist ein äußerst sportinteressierter Mensch. Grund genug für ein exklusives „sportflash.online“-Interview mit dem CDU-Politiker. Das 68-jährige ehemalige Mitglied des Bundestages verrät, warum die Kinder unbedingt wieder Sport treiben sollten, warum das Image des Fußballs gelitten hat, dass es dieses Jahr wohl keine vollen Stadien mehr geben wird, oder warum Thomas Müller mit zur EM muss.
Ein Jahr Corona-Virus, Herr Bosbach, was haben Sie in diesem Jahr sportlich so gemacht?
Wolfgang Bosbach: Im März 2020 waren wir tatsächlich noch Skilaufen, nicht in Ischgl, sondern in Obergurgl … im Sommer konnte man gar noch Tennis und Golf spielen. Ansonsten runter von der Couch und laufen gehen, das war ja noch erlaubt.
Auf der einen Seite der Profisport und auf der anderen Seite der Amateursport, rückblickend auf das vergangene Jahr, was war gut und was war schlecht?
Wolfgang Bosbach: Gut war, dass die Fußball-Bundesliga den Spielbetrieb wieder aufgenommen hat. Ich weiß noch ganz genau, welche Proteste es damals gab. Der überwiegende Teil der Bevölkerung hatte das kritisch gesehen. Aber es war ein sehr kluges, ausgefeiltes, verantwortungsvolles Konzept der DFL. Einige Corona-Fälle hat es gegeben, aber die Vereine sind sehr verantwortungsbewusst mit dem Thema umgegangen, einige Spieler leider nicht, aber das kannst du nicht vermeiden. Hätte man, wie einige wollten, den Spielbetrieb mal ein bis zwei Jahre ruhen lassen, dann würde es einige Vereine gar nicht mehr so geben. Man muss an die wirtschaftliche Bedeutung denken. Wir waren Vorbild für andere europäische Ligen, da die DFL und die Vereine eine guten Job gemacht haben. Das Stadionerlebnis kann man nicht eins zu eins mit Fernsehübertragungen und Streamingdiensten ersetzen. Ich brauche die Atmosphäre im Stadion, im Sommer die Hitze und im Winter die Kälte. Der Amateursport tut mir Leid. Bis heute sind Mannschaftssport und Kontaktsport verboten. Das Problem, nicht wenige haben sich aus den Vereinen abgemeldet. Ob die alle wiederkommen, das wissen wir nicht.
Verstehen Sie die Debatte über den Profifußball? Wenn gesagt wird, warum dürfen die spielen, aber ich muss meinen Laden, mein Restaurant schließen?
Wolfgang Bosbach: Das kann ich nur zur Hälfte verstehen, denn auch andere gehen ihrem Beruf nach. Das sind nun mal Berufssportler, die von der Ausübung ihres Sports leben. Im Grunde haben Fußballer unter den besonderen Bedingungen von Corona, später dann auch im Handball, Basketball und Eishockey, ihren Beruf ausgeübt, wie Millionen andere ihren Beruf auch ausgeübt haben.
Frisörbesuche, Tattoos stechen, oder die Klub-WM in Katar, hat das Image des Fußballs unter Corona gelitten?
Wolfgang Bosbach: Das Image hat eindeutig darunter gelitten, weil viele den Eindruck hatten, dass das eine Art von Paralleluniversum ist. Auf der einen Seite das Volk, auf der anderen Seite die Spitzenkräfte des Profifußballs. Da ist ein Stück Basisnähe verloren gegangen.
Gerade Kinder und Jugendliche sind seit einem Jahr die Leidtragenden der Pandemie. Kein Training, kein Wettkampf, keine Bewegung. Muss da nicht schnellstens etwas getan werden?
Wolfgang Bosbach: Es gibt keine Entscheidung, die risikolos ist. Es gibt keine Entscheidung, wo jeder sagen würde, dass das ganz genau richtig ist. Es ist ein vorsichtiges Abtasten. Es ist sogar möglich, wenn wir jetzt zu den millionenfachen Einsätzen von Schnell- und Selbsttest kommen, dass die Infektionszahlen steigen. Nicht, weil wir mehr Infizierte haben, sondern weil wir mehr Infizierte entdecken. Das Dunkelfeld wird aufgehellt. Der Trend wird nicht anhalten, allein weil wir gezielter Infektionsketten durchbrechen können. Ich wette, dass schon in ein paar Tagen die Debatte beginnt, ob die Lockerungen nicht zu früh waren. Deswegen ist es auch entscheidend, wie verantwortungsbewusst man umgeht. Schwer zu erklären ist, wenn sich auf dem Bolzplatz 20 Kinder ohne Aufsicht tummeln, der Vereinssport aber ruhen muss. Beim Tennis habe ich es auch nicht verstanden. Warum kann der Trainer einer Schülerin, einem Schüler nicht Unterricht geben? Sie sind 40 Meter auseinander. Was soll da passieren? Beim Einzel kann es mal sein, dass sie sich begegnen, aber das tun sie im Supermarkt auch.
Haben wir dadurch vielleicht auch viele Kinder und Jugendliche verloren? Dass sie keine Lust mehr auf Sport haben?
Wolfgang Bosbach: Das ist meine Befürchtung! Wir haben sowieso schon eine Bewegungsarmut, wenn man sieht, mit was die Kinder sich heute beschäftigen. Wir haben damals auf der Straße gespielt, wir sind auf der Straße groß geworden. Das ist heute eher ein seltenes Bild. Die Kinder sind im Internet unterwegs, beschäftigen sich mit Videospielen. Das fördert natürlich nicht den Bewegungsdrang und ersetzt nicht die sportliche Betätigung, wenn ich virtuos mit beiden Daumen umgehen kann. Dann gibt es motorische Probleme, was das Rückwärtslaufen bei Kindern angeht, wir haben immer mehr Nichtschwimmer. Es ist bitter, wenn die Kinder gar nicht mehr zum Sport zurückkommen.
Sport treiben ist das eine, Sportevents besuchen das andere. Wann haben wir wieder Fans in Hallen, Arenen und Stadien?
Wolfgang Bosbach: Vollbesetzte Stadien kann ich mir in dem Jahr gar nicht mehr vorstellen. Vielleicht mit 10, 20, 25-prozentiger Auslastung, mit personenbezogenen Tickets, keine Stehplätze, jeder zweite oder dritte Sitzplatz besetzt, vielleicht muss man Masken anhalten bis man den Platz eingenommen hat … Schwierig wird es bei den großen Sportveranstaltungen, wenn der Test eine Voraussetzung sein soll. Mir fehlt die Vorstellungskraft, wenn bis zu 20.000 Zuschauer kommen, wie diese dann alle schnell getestet werden sollen, bevor sie ins Stadion kommen. Ausgedünnte Belegung würde aber schon Stimmung bringen. für die Mannschaften ist das schon ein Unterschied, ob sie vor leeren Rängen oder vor einigen tausend Zuschauern spielen müssen. Entscheidend ist natürlich, wie wir beim Impfen abschneiden. Wenn wir beim Impfen nicht richtig Gas geben, dann nützt uns auch der Aufwand beim Schnelltesten nicht, denn diese Tests sind ja immer nur eine Momentaufnahme, das kann ja eine Woche später schon wieder ganz anders aussehen. Der Königsweg ist der, dass wir mehr Menschen impfen, als es zurzeit in Deutschland geschieht.
In der Champions League spielen Liverpool und Leipzig beide Partien direkt in Budapest, in der Europe League spielt Molde gegen Hoffenheim in Villareal, die Bamberger Basketballer waren in Tschechien und müssen dann tagelang in Schutzquarantäne, dadurch müssen Spiele in der BBL verlegt werden. Hätte man im Sport auf die europäischen Wettbewerbe verzichten sollen?
Wolfgang Bosbach: Es ist auch eine Frage der Vereinsbilanzen, der Gewinn- und Verlustrechnung. In der Regel sind es große Kapitalgesellschaften. Der Unterschied zwischen Vereinen, die europäisch spielen und den anderen Klubs ist gigantisch. Die Vereine haben mit diesen Einnahmen kalkuliert und können nicht ohne weiteres darauf verzichten, ganz abgesehen von den TV-Verträgen.
Soll denn die Fußball-Europameisterschaft dieses Jahr tatsächlich auch in den vorgesehenen zwölf Ländern stattfinden?
Wolfgang Bosbach: Das hängt davon ab, wie das Infektionsgeschehen in diesen Ländern ist und dem verantwortlichen Umgang mit der neu gewonnenen Freiheit. Das hängt nicht immer alles nur am Staat, das hängt auch vom Einzelnen ab, wie verantwortungsbewusst man sich selber gegenüber und den Mitmenschen ist. Da haben wir unterschiedliche Entwicklungen in Europa und in Deutschland. Ich hätte mich gefreut, wenn ein Land die Euro ausrichtet und nicht in halb Europa verstreut.
Zum nächsten großen Sportevent in diesem Jahr: Olympia, Tokio. Aus aller Welt kommen Sportler, Funktionäre, Trainer, Journalisten … ist das nicht zu riskant? Muss man die olympischen Spiele komplett absagen?
Wolfgang Bosbach: Es ist eine Mammutaufgabe! Bei den Sommerspielen wird man nicht nur Tests haben, sondern im Hochsommer hat man bezogen auf die Impfungen eine wesentlich bessere Lage. Da werden wir mit den Impfungen viel weiter sein und das gilt dann auch für den Sportbetrieb.
Für die Sportler, die vier Jahre auf den Traum „Olympia“ hin arbeiten, wäre es wichtig, wenn die Spiele stattfinden …
Wolfgang Bosbach: Ich kann die Sportler verstehen. Das ist nicht nur für sie der Höhepunkt des Jahres, sondern der Höhepunkt der Karriere.
Wann haben wir mal wieder Olympia in Deutschland? Stichwort Olympia 2032!
Wolfgang Bosbach: Auch als Lokalpatriot aus der Rhein-Ruhr-Region muss ich sagen, Brisbane in Australien ist ein toller Kandidat. Ich kenne die Stadt, sie liegt in der asiatischen Zeitzone an der ostaustralischen Küste, ein absoluter Riesenmarkt. Die Australier sind auch mal wieder dran. Wir haben vorher mit Paris noch einen europäischen Ausrichter. Man muss auch mal gönnen können. Wir haben Leipzig nicht bekommen, Hamburg ist durch Bürgerentscheid vor die Wand gefahren, und Garmisch-Partenkirchen haben wir durch riesige Proteste in der Bürgerschaft nicht bekommen. Vielleicht gibt es mittlerweile auch eine Skepsis beim IOC.
Wäre denn dann Olympia 2036 in Deutschland ein Thema, also 100 Jahre nach Berlin? Wäre das dann der richtige Zeitpunkt?
Wolfgang Bosbach: Olympia 1936 war auch ein politisches Spektakel. Da hat Nazideutschland sich der Welt ganz anders präsentiert als es 1936 war. Man könnte aber sagen, 100 Jahre später zeigen wir ein Deutschland, was tatsächlich vielfältig, bunt, weltoffen, tolerant ist, so wie wir es auch 1972 in München gezeigt haben.
Fast bei jedem großen Sportevent spielt die Sportpolitik eine Rolle. Natürlich auch bei der Fußball-WM 2022 in Katar. Angeblich gab es 6.500 Tote auf den Baustellen. Muss man da nicht die Notbremse ziehen und Katar die WM doch noch entziehen?
Wolfgang Bosbach: Ich weiß nicht, welche Verträge abgeschlossen worden sind. Ich weiß nicht, wie viele Milliarden auf die FIFA zurollen können … so bitter, wie die Berichte über die Menschenrechtslage sind, der Fehler war die Vergabe an sich.
In Katar gibt es keine Fußballtradition, sie pflegen keine Fußballkultur. Es soll ein politisches Zeichen sein, damit sich so ein Land öffnet. Mit Schlusspfiff im Endspiel wird sich in Katar nichts geändert haben. Aber jetzt ist es zu spät im Frühjahr 2021 eine Fußball-WM zu verlegen. Es ist ja keine Dorfkirmes, die man eben einfach vom Marktplatz auf den Schützenplatz verlegen kann.
Wie sehen Sie denn aktuell das Bild des Fußballs in Deutschland?
Wolfgang Bosbach: Ich bin immer noch begeisterter Fußballfan. Ich gucke auch nicht weniger Spiele als vorher. Meinen Heimatverein, den 1. FC Köln, schaue ich sowieso, wobei sich da oft die Begeisterung in Grenzen hält. Die Liebe zum Fußball hat nicht gelitten. Die gesellschaftliche Akzeptanz ist nicht mehr so, wie sie vorher war. Die Ergebnisse der DFL-Taskforce wird keine große Breitenwirkung haben.
Spieler haben schon länger Ausstiegsklauseln, bei Marco Rose von Borussia Mönchengladbach gibt es Diskussionen über so eine Klausel und Fredi Bobic als Sportvorstand von Eintracht Frankfurt will auch plötzlich wechseln … wie sehen sie diese Entwicklungen?
Wolfgang Bosbach: Bei Eintracht Frankfurt kann nur eine Geschichte richtig sein. Die von Fredi Bobic, der vor einem Jahr schon sagte, dass er gehen will, oder die von der Eintracht, die sagen, dass sie das zum ersten Mal hören. Beides kann nicht wahr sein. Marco Rose hat auch sportlich gerade keinen Lauf. Da gilt doch der Satz: „Reisende soll man nicht aufhalten“. Wie willst du jemanden halten, der unbedingt weg will?
Die Traditionsvereine versinken im Chaos. Die besten Beispiele sind der 1. FC Kaiserslautern, 1860 München, der Hamburger SV oder aktuell der FC Schalke 04. Steht Tradition und Fußballromantik den Wirtschaftsunternehmen, das sind ja diese Vereine, im Weg?
Wolfgang Bosbach: Ja, je nach Satzung. Es sind Wirtschaftsunternehmen. Ich habe nichts gegen Fußballromantik. Ich habe es nie weiter gebracht als auf den Aschenplatz. Ich liebe es, dass man an einer Tradition festhält. Ich finde es toll, dass noch heute Spieler aus den 50er, 60er, 70er Jahren zur Vereinsidentität gehören, so wie die Hans-Schäfer-Kurve in Köln. Eine tolle Geste der Fanszene gegenüber einem Weltmeister von 1954. Es gibt aber den offenkundigen Widerspruch zwischen dieser Fußballromantik und der Erwartungshaltung. Denn genau die gleichen Fans erwarten sportlichen Erfolg vom Verein. Den hast Du nur mit guten Spielern, die nicht mehr für eine Bockwurst mit Kartoffelsalat spielen, sondern sie verdienen richtig gutes Geld. Sie haben heute so viele Möglichkeiten, ihren Marktwert zu realisieren und sind nicht auf Deutschland angewiesen. Der FC Bayern München bekommt weniger Geld als der Tabellenletzte in England. Es bekommen Spieler, die nicht absolute Spitzenspieler sind, tolle, attraktive Angebote. Wenn man möchte, dass der Verein den optimalen, sportlichen Erfolg hat, dann geht das nur mit den Spielern, die deutlich aus dem Durchschnitt herausragen, den Unterschied machen. Die kosten allerdings richtig viel Geld. Und deswegen muss es im Verein Strukturen geben, um damit dieses Geld erwirtschaften kann.
Wie bekommt man dieses Argument in die Köpfe der Fans?
Wolfgang Bosbach: Die aktive Fanszene, insbesondere die Ultras, sagen, dass sie die wahren Fans sind. Die anderen seien Theaterpublikum und sie sorgen für die Stimmung im Stadion. Das stimmt übrigens. Die anderen seine keine richtigen Fans. Das stimmt übrigens nicht. Der Fan, der mit seinen Kindern an der Hand samstags um halb vier ins Stadion geht und sich das Spiel anguckt, ist mir genauso lieb, wie der Fan in der Südkurve, der die Mannschaft 90 bis 95 Minuten pausenlos anfeuert.
Herr Bosbach als Bundestrainer: Müller, Hummels und Boateng mit zur WM?
Wolfgang Bosbach: Wenn er als „Radio Müller“ den anderen nicht auf den Zeiger geht, dann kannst man auf Thomas Müller spielerisch gar nicht verzichten. Er ist auch gut für die Stimmung auf dem Platz. Da hast du einen, der auch einmal eine Ansage macht. Mir ist das oft zu ruhig auf dem Platz. Ich mag es, wenn die Spieler miteinander sprechen, sich anfeuern. Müller tut sicher gut. Hummels, überragendes Stellungsspiel, Kopfballspiel, ganz schlauer Kopf. Boateng weiß ich nicht … aber ich würde gerne Upamecano einen deutschen Pass geben. Ich mag den Jungen. Er strahlt so ein Ruhe und Selbstsicherheit aus.
Was kann die deutsche Nationalmannschaft bei der EM erreichen?
Wolfgang Bosbach: Was mich überrascht hat, mit welcher Gelassenheit man die Klatschen vor der WM in Russland hingenommen hat. Nach dem Motto „Das ruckelt sich schon bei der WM zusammen“. Es kam ja nicht so. Für mich ist im Moment Frankreich das Maß aller Dinge. Respekt vor ihrem Sturm. Sie sind technisch stark, hohes Maß an taktischer Disziplin. Da gehören wir nicht zu den Topfavoriten!
Dann kommen wir doch mal zum 1. FC Köln! Wie sieht da Ihre Liebe aus?
Wolfgang Bosbach: Wir haben Glück, dass Schalke dabei ist! Mainz hat sich ein bisschen bekrabbelt. Und Bielefeld hat auch Probleme. Das hat mich gewundert, dass man Trainer Neuhaus entlassen hat; so schnell wirst du vom Hero zum Looser. Die Kölner Lokalpresse ist selbst nach einer 1:5-Pleite in München wohlwollend, sie suchen immer noch etwas Gutes. Mich macht das halbe Dutzend Langzeitverletzte mit echten Leistungsträgern stutzig. Bornauw, der Innenverteidiger, der Stabilste in der Abwehr, Czichos hat längere Zeit gefehlt, Jonas Hector, Florian Kainz, seit Monaten nicht mehr gesehen. Das ist natürlich bitter für einen Verein. Das große Problem in Köln, wenn drei bis vier Leistungsträger ausfallen. Ich hoffe, dass sie dann in der restlichen Saison wieder zurückkommen. Im Wintertransferfenster gab es keine Verstärkung. Perspektivspieler, die bis 2024 einschlagen sollen, helfen dem 1. FC Köln jetzt nicht weiter. Die Perspektive sind die nächsten vier Wochen. Am Ende wird es reichen. Nicht wegen der eigenen Stärke, sondern wegen der Schwäche der anderen. So Leid es mir für einen Traditionsverein wie Schalke tut, wenn die die Klasse halten würden, das wäre ein wahres Wunder mindestens wie die Auferstehung des Herrn. Das wäre Güteklasse A unter den Wundern. Bielefelds Klassenerhalt wäre eine Überraschung. Der FC muss gewinnen und nicht immer nur Unentschieden spielen. Mit zwei, drei Siegen kann man das rettende Ufer erreichen.
Sie sind beim Thema 1. FC Köln mit Leidenschaft dabei. Sie sind ja sogar fast Präsident beim FC geworden. Warum ist daraus nichts geworden?
Wolfgang Bosbach: Der Mitgliederrat, der das Vorschlagsrecht hat, hätte mich nie vorgeschlagen. Ich hatte Gespräche mit der Findungskommission geführt. Und mit meiner Lebenserfahrung wusste ich nach drei Minuten, dass sie schon ihr Präsidium haben. Ich wollte kein Gegenkandidat sein, um erst keine Unruhe in den Verein zu bringen, das hätte die Mitglieder gespalten. Dafür bin ich aber nicht der Typ. Man hat mich dann aus dem Beirat und aus der AG Fankultur vom 1. FC Köln aussortiert. Wenn der Verein das für richtig hält, dann ist das in Ordnung. Das ändert an meiner Zuneigung zum Geißbock nichts.
Was sind denn noch ihre sportlichen Ziele für 2021?
Wolfgang Bosbach: Ich arbeite daran mein Golf-Handicap zu verbessern, da ist noch viel Luft nach oben. Ein Gutes hatten die ausgefallenen Veranstaltungen. Ich bin nicht mehr bei 34 sondern bei 25,2 … ich bin nach wie vor ehrgeizig. (OD)
You must be logged in to post a comment.