„Uli“ Hoeneß: „Der Gerd hatte fast nie schlechte Laune“.
Der FC Bayern München hat vor seiner Allianz-Arena eine Statue von Gerd Müller enthüllt. Die Einweihungsrede hielt Ehrenpräsident „Uli“ Hoeneß, der zusammen mit dem „Bomber der Nation“ noch bei den Münchner und der Nationalmannschaft auf dem Rasen stand und der „besten Neun, die es wahrscheinlich jemals auf der Welt gegeben hat“, bis zu dessen Ableben im Jahr 2021 freundschaftlich zur Seite stand.
Herr Hoeneß, auch wenn es heute um Gerd Müller geht, eine Frage zu Julian Nagelsmann muss erlaubt sein. Hat sich der DFB bereits gemeldet?
„Uli“ Hoeneß: Der FC Bayern München ist bisher noch nicht gefragt worden, aber ich bin mir ziemlich sicher, auch wenn ich dies intern noch nicht abgestimmt habe, am FC Bayern München würde es sicherlich nicht scheitern.
Heute wurde eine Statue von Gerd Müller enthüllt. Den „Bomber der Nation“ und den wohl prägendsten Neuner in der überaus erfolgreichen Geschichte des FC Bayern München. Was fällt Ihnen spontan zu Gerd Müller ein?
„Uli“ Hoeneß: Die prägendste Erinnerung an den Gerd ist für mich, wie er mich mit dem Ball ins Tor gehauen hat, damals bei der Eröffnung des Olympiastadions gegen Russland. Das war typisch Gerd, er wollte Tore machen, sah er die Möglichkeit, hat er es gemacht. Aber das hat den Gerd auf dem Platz auch ausgezeichnet.
Als Mensch war der Gerd fast nie schlecht gelaunt … aber vom Spiel war er schon ein bisschen besessen. Wir haben teilweise weit über zwei Stunden trainiert, weil er einfach überhaupt nicht verlieren wollte. Wenn ich heute dann teilweise von dieser Überbelastung der Spieler höre, der Gerd kam nie auf die Idee einmal zu pausieren, oder gar freiwillig auf ein Spiel zu verzichten. Er wollte immer nur spielen.
Diese heutigen Zeiten wären also nicht ganz sein Ding gewesen?
„Uli“ Hoeneß: Das stimmt wohl … die Öffentlichkeit war nicht seine Welt, da hätte er sich eher versteckt. Der Gerd hat auf dem Platz geglänzt, die Box war seine Welt. Da hat sich Gerd gut gefühlt, nicht mit den anderen Dingen. (TX)
Foto: Uli Hoeneß Copyright Bundesliga Interviews