Torsten Lieberknecht: „Während den Spielen bekommen wir nichts geschenkt“.
Der SV Darmstadt 98 könnte am heutigen Sonntag bei Holstein Kiel einen wichtigen Schritt für den Aufstieg in die Bundesliga machen. Mit einem Sieg im hohen Norden könnte der südhessische Tabellenführer der 2. Liga nicht mehr aus den ersten drei Plätzen rutschen. Den Kielern reicht ein Punkt um rechnerisch die Klasse zu halten. Torsten Lieberknecht verweist auf der offiziellen PK vor allem auf die starken Kieler.
Herr Lieberknecht, wenn Ihre Mannschaft in Kiel drei Punkte holt, dann kann Darmstadt bei ungünstigem Verlauf in den restlichen Spielen nur noch bis auf den Relegationsplatz abrutschen. Erhöht dies den Druck?
Torsten Lieberknecht: Das ist eine komplett neue Information für mich. Wir denken an solche Dinge einfach überhaupt nicht, wir schenken diesen Thematiken gar keine Beachtung. Aber es zeigt natürlich auch, dass die Jungs außergewöhnliches in der Saison leisten. Es ist nicht alltäglich, was die Mannschaft seit Monaten abzieht.
Holstein Kiel braucht nur noch einen rechnerischen Punkt zum Klassenerhalt. Hat also gar keinen Druck, kann eher frei aufspielen. Wie sehen Sie die Kieler?
Torsten Lieberknecht: Holstein Kiel zeigt weitaus besseren Fußball und hat mehr zu bieten, als ihre bisherigen 40 Punkte vielleicht so aussagen. Das ist eine klasse Mannschaft, die mit Fabian Reese einen Unterschiedsspieler besitzt. Zudem sind sie taktisch flexibel und eine Mannschaft, die während einer Partie immer wieder gut reagieren kann. Wir werden einen starken Gegner vorfinden.
Auch wenn das letzte Heimspiel gewonnen wurde, es verlief nicht planmäßig. Welche Lehren haben Sie aus dieser Partie gezogen?
Torsten Lieberknecht: Wir haben einmal mehr gesehen, dass uns keiner etwas schenkt. Das wird auch in Kiel so sein. Nach den Spielen haben wir oftmalsviele Sympathien und gute Wünsche auf unserer Seite, während den Spielen bekommen wir überhaupt nichtsgeschenkt. Der KSC hat seine Qualitäten gezeigt, aber es ist auch eine Qualität, an so einem Tag einen Torwart zu haben, der uns gerettet hat. Dazu war ein Wesensmerkmal meiner Mannschaft zu sehen. Die Jungs wollen den Sieg. Das ist mit vielen Emotionen verbunden, da haben sie manchmal vergessen, die Ruhe zu bewahren … grundsätzlich aber ein positives Merkmal. (SV Darmstadt 98/TX)
Foto: SV Darmstadt 98