Tony Martin: „Ich konnte meinen Abschied so gestalten, wie ich es wollte“.
Mit 36 Jahren hat Tony Martin seine aktive Karriere beendet. Zum Abschluss gab es im Kampf gegen die Uhr noch einmal WM-Gold mit der Mixed-Staffel. Also noch ein letzter Titel bei Weltmeisterschaften in der absoluten Spezialdisziplin des gebürtigen Cottbusers, nach vier Titeln im Einzel- und drei Titeln im Mannschaftzeitfahren. Die letzten drei Jahre war Tony Martin der erfolgreiche Motor beim Team Jumbo-Visma.
Tony, zum Abschluss noch einmal WM-Gold. Wie geht es Dir?
Tony Martin: Ich bin sehr dankbar … wie dieser Tag verlaufen ist, wie diese ganze Woche verlaufen ist. Diese Gold-Medaille ist eine ganz, ganz große Ehre für mich. Ich bin sehr, sehr dankbar, dass ich solch einen Moment genießen darf … mich auf solch eine Art verabschieden darf. Ich bin auch dankbar … wie mich die Fans hier verabschiedet haben, egal welcher Nation. Alle haben gejubelt und mich zu meiner Karriere beglückwünscht … allein dies ist mir schon eine große, große Ehre!
Der Zuspruch der Fans hat mich über die ganze Woche gepusht und auch wehmütig gemacht … ich hätte mir gar keinen schöneren Abschied wünschen können.
Wo ordnest Du diese letzte Medaille Deiner Karriere ein?
Tony Martin: Ganz, ganz oben … der erste WM-Titel ist immer besonders und wird auch immer der größte Titel bleiben, aber dieser letzte Titel hat natürlich auch etwas Großes für mich. Doch eigentlich möchte ich die Gold-Medaille ausklammern, ich bin für die komplette Woche dankbar, ich wurde so herzlich empfangen, von den Fans, dem gesamten BDR und von allen Mitstreitern … und schließlich auch ganz herzlich verabschiedet. Es bedeutet mir viel mehr als am Ende nur die Gold-Medaille!
Wie würdest Du das letzten Radrennen Deiner Karriere beschreiben?
Tony Martin: Wir Männer sind, glaube ich, gut gefahren, aber wie die Frauen über das Limit gegangen sind … für uns das Gold geholt haben, macht mich dankbar. Ich glaube, wir sind alle über das Limit gegangen und haben so Gold gewonnen.
Gibt es schon Planungen für die Zeit nach der Karriere?
Tony Martin: Eine Idee wie es weitergeht, oder Pläne, habe ich noch nicht konkret. Ich werde die nächsten Tage und Wochen erst einmal mit meiner Familie genießen, einen schönen Urlaub machen und erstmals wirklich Zeit haben, diese Momente mit meiner Familie zu genießen, ohne dass der Radsport immer im Hinterkopf ist.
Natürlich habe ich schon einige Ideen, konkret ist jedoch noch gar nichts geplant … dies alles werde ich dann in den nächsten Wochen und Monaten entscheiden.
Die Saison läuft ja noch. War der Abschied gar kein Problem?
Tony Martin: Ich möchte dem Team Jumbo-Visma für die Unterstützung in den drei vergangenen Jahren danken und für die Chance, meinen Abschied so zu gestalten, wie ich es wollte. Ein großer Dank geht an meine Familie, Freunde, Unterstützer und alle meine Kollegen. Ohne sie hätte ich diesen Traum so nicht leben können! (TX)
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