Toni Kroos: „Es ist einfach eine große Enttäuschung vorhanden“.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf, DFB-Direktor Oliver Bierhoff sowie Bundestrainer „Hansi“ Flick wollen zügig nach dem Ausscheiden bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar zusammen mit BVB-Boss Hans-Joachim Watzke eine Krisensitzung halten. Bei „MagentaTV“ hat Toni Kroos einen Tipp: „Ich lasse mir nicht erzählen, dass wir schlechtere Qualität haben als Japan, dass wir darum hinter ihnen ausscheiden“.
Wie nimmt man als ehemaliger Mitspieler so ein Aus wahr?
Toni Kroos: Irgendwie schon noch als halbaktiver, wenn ich ganz ehrlich bin. Ich kenne die Jungs, habe bis zum letzten Jahr mit vielen noch gespielt. Dazu kommt: Vor gut vier Jahren saß ich selbst auf dem Rasen nach dem Aus in der Vorrunde, konnte von daher sehr gut mit den Spielern fühlen. Natürlich war ich enttäuscht, weil ich für Deutschland große Ambitionen hatte und schon Chancen gesehen hatte. Bei mir war, wie bei so vielen anderen, einfach eine große Enttäuschung vorhanden.
Was könnte denn einer der Gründe für das Aus sein?
Toni Kroos: Ich denke, wir sehen gerade bei anderen Mannschaften, wie wichtig so ein eingespielter Verbund ist, vor allem wenn es schwierig wird. Kleinigkeiten haben ausgereicht, um uns direkt aus der Fassung zu bringen. Weil die Abstimmung fehlte, begann dann immer das große Schwimmen. Wenn man aber ein wenig eingespielt ist, dann gibt es dir in solchen Situationen eine gewisse Sicherheit. Automatismen greifen in solchen Momenten. So etwas hatten wir eben nicht, aber man muss auch sagen, diese kleine Krankheit hatten wir auch schon vor der Weltmeisterschaft. Uns fehlt eine feste erste Elf, oder auch gerne erste Dreizehn, die in der Offensive und in der Defensive eingespielt ist.
Was müsste sich dann in der nahen Zukunft verändern?
Toni Kroos: Ab dem nächsten Länderspiel muss es eine ganz klare erste Elf oder wenigstens eine klare Dreizehn geben. Dass wir so viel wie mögliche Länderspiele mit dieser Mannschaft machen. Auch wenn sie einmal schlecht spielt, spielt sie im nächsten Länderspiel dennoch wieder. Wir brauchen einfach eine Eingespieltheit. Es ist wichtig, dass wir eine feste Grundformation finden, komplett unabhängig von Namen. Dadurch würde diese Mannschaft einfach widerstandfähiger! (MagentaSport/TX)