Tobias Lindberg: „Ich schieße gerne auch die dreckigen Tore“.
Tobias Lindberg ist neu bei den Eispiraten Crimmitschau, wie die Mehrheit im Team. Doch der ehemalige NHL- und AHL-Stürmer spielt auch zum ersten Mal in der DEL2 in seiner langen Karriere. Bereits beim Gastspiel beim HC Skoda Pilzen feierte der 28-jährige Schwede in der Vorbereitung sein Debüt. Mittlerweile ist Tobias Lindberg gar DEL2-Spitzenreiter. Lotta Kohlmeyer stand der Schwede nun Rede und Antwort.
Tobias, wie hast Du Dich in Crimmitschau bisher eingelebt?
Tobias Lindberg: Die ersten Wochen waren sehr gut und das Wetter ist großartig. Das Stadion mag ich. Ich finde es wirklich schön, auch wenn die Qualität des Eises durch die Wärme mal so und mal so war. Ich mag meine neuen Teamkollegen, wir haben sehr viel Spaß. Wir arbeiten hart und haben lange Tage, deswegen habe ich auch die Stadt noch nicht groß erkunden können … außer beim Stadtfest! Das hat Spaß gemacht und es gab sehr gutes Essen. Ich werde mir definitiv noch bei den heimischen Jungs einige Tipps holen, wo es einen schönen See oder aber ein tolles Restaurant gibt und was man auch sonst noch in der Region erleben kann.
Du hast in Deiner Karriere schon viele internationale Stopps erlebt. Du warst in der AHL und hast sogar sechs NHL-Spiele bestritten. Welche Erinnerungen hast Du aus dieser Zeit mitgenommen und wie hat es sich angefühlt, in der besten Eishockeyliga der Welt zu spielen?
Tobias Lindberg: Wenn ich zurück auf meine Karriere schaue, denke ich an viele gute aber auch schlechte Sachen. Ich mochte nie dieses ständige Umziehen. Wenn man getradet wird, zieht man quer durch Nordamerika. Innerhalb von Stunden muss man alles hinter sich lassen, auch die Freunde in einem Team. Genau dies waren die schweren Momente. Aber ich habe natürlich als kleines Kind davon geträumt, einmal in der NHL zu spielen und das ist etwas, was ich niemals vergessen werde, worauf ich sehr stolz bin und was mich immer noch motiviert. Ich kann mich sehr glücklich schätzen, eine so lange Karriere zu haben. Ein paar Jahre, hoffentlich gute Jahre, habe ich auch noch vor mir.
Du kannst sowohl als Center als auch als Flügelstürmer spielen. Welche der beiden Positionen bevorzugst Du aber ganz persönlich?
Tobias Lindberg: Eigentlich ist es echt egal, aber ich bevorzuge die Position des Centers ein wenig mehr. Ich fühle mich ein bisschen wohler in der Mitte.
Es ist eine fast neue Gruppe, in die Du hier gekommen bist. Wobei Colin Smith kein Unbekannter ist. Du hast bereits mehrere Male mit ihm gespielt. Hast Du sonst schon neue Freundschaften hier?
Tobias Lindberg: Colin und ich sind vertraut. Ich habe aber auch neben dem Eis schon Spaß mit einigen von den Jungs gehabt. Im Team sind alle wirklich richtig offen. Auf dem Eis spiele ich gern mit Sören Sturm, ist im Powerplay wirklich stark. Vinny Saponari hat einen guten Schuss. Beide Torhüter sind stark, ich war während der teilweise positiv überrascht.
Ein Team hat immer viele unterschiedliche Spielertypen. Wie würdest Du Dich ganz persönlich so als Eishockeyspieler beschreiben?
Tobias Lindberg: Ich würde mich als einen Leader im Team beschreiben, auf und neben dem Eis. Ich möchte meine Erfahrungen, wie man so als Profi ist, einbringen. Ganz persönlich mag ich es richtig viel in einem Spiel zu laufen, den Puck so oft wie möglich zu haben und nur zu gerne schieße ich auch die dreckigen Tore. (TX)
Foto: Tobias Lindberg Copyright Eispiraten Crimmitschau