Thomas Wörle: „Mit dem Unentschieden können wir gut leben“.
22 Jahre war der SSV Ulm 1846 nicht mehr im professionellen Fußball angesiedelt. Im Heimspiel gegen den 1.FC Saarbrücken erfolgte nicht nur die Rückkehr, sondern überhaupt das erste Spiel der „Spatzen“ in der 3. Liga. „Das war alles in Allem für uns ein echt guter Start“, freute sich Ulm-Trainer Thomas Wörle nach dem Spiel bei „MagentaSport“. Und auch Schiedsrichter Nicolas Winter stellte sich den Fragen.
Herr Wörle, Ulm ist nach 22 Jahren zurück im professionellen Fußball und holt zum Auftakt in der 3. Liga ein Unentschieden gegen Saarbrücken, ein Verein der letzte Saison um den Aufstieg gespielt hat. Wie bewerten Sie den Auftakt?
Thomas Wörle: Wir haben am Anfang gleich gemerkt, dass das hier Fußball in der 3. Liga ist. Saarbrücken hat eine Wucht auf den Platz bekommen, aber auch gut und flüssig kombiniert … also ganz locker kombiniert. Wir haben schon gemerkt, das ist die nächste Stufe für uns. Trotzdem haben wir uns nach dem Gegentreffer schnell geschüttelt und eine ausgeglichene 1. Halbzeit gesehen, mit wenigen Torchancen. In der 2. Halbzeit hat Saarbrücken dann mehr vom Spiel gehabt, wir waren mehr in der Verteidigung, haben aber kaum etwas zugelassen … das war alles in Allem für uns ein echt guter Start. Mit dem Unentschieden können wir gut leben.
Am Ende hat die rote Karte gegen Saarbrücken sowie der zurückgenommene Elfmeter gegen Ihre Mannschaft heute auch ein wenig geholfen, oder?
Thomas Wörle: Ich bin der Meinung, man kann die rote Karte gegeben. Es war ein klarer Angriff von hinten in die Beine, ohne Chance den Ball zu spielen … bei der anderen Situation fand ich die Kommunikation sehr gut, dass so eine Entscheidung auch noch einmal korrigiert werden kann. Und es war definitiv kein Elfmeter.
Herr Ziehl, direkt nach dem Anpfiff die Führung in Ulm, doch am Ende steht es nur 1:1. Auch der Schiedsrichter spielt eine kleine Rolle. Trotzdem zufrieden?
Rüdiger Ziehl: Wir hatten einen super Start in das Spiel, mit der Führung … danach hat man gemerkt, dass Ulm eine eingespielte Mannschaft hat und dass sie willig sind. Die Elfmetersituation ist dann unglücklich gegen uns. In der 2. Halbzeit waren wir schon über weite Teile bestimmend. Hatten aber nicht die zwingenden Chancen. Nach der roten Karte ging es dann darum, dass 1:1 über die Runden zu bringen … Insgesamt hätte ich doch gerne ein bisschen mehr hier mitgenommen.
Herr Winter, Sie hatten einiges zu entscheiden heute auf dem Platz. Wenn man die Bilder im Nachgang sieht, kann man keine großen Fehler feststellen. Wie haben Sie die Situation wahrgenommen, die zur roten Karte führte?
Nicolas Winter: Der Ball ist in diesem Fall kein Spielobjekt mehr und Lukas Kerber grätscht von hinten. Der Ball ist aber eindeutig vor dem Ulmer Spieler. Lukas Kerber hat keine Chancen, diesen Ball in irgendeiner Form noch zu spielen und deshalb ist es für mich ein klassischer Fall von übermäßiger Härte und eine rote Karte.
Johannes, der SSV Ulm 1846 war 22 lange Jahre nicht mehr im professionellen Fußball unterwegs. Du bist Kapitän der Mannschaft, die nun zum ersten Mal in der 3. Liga spielt. Wie fühlt sich der professionelle Fußball und die 3. Liga an?
Johannes Reichert: Weltklasse! Wir haben uns so sehr darauf gefreut … nach 22 langen Jahren zurück im Profifußball. Was wir heute abgeliefert haben, das konnte sich sehen lassen. Am Ende wäre vielleicht noch mehr drin gewesen, aber wir sind zufrieden und glücklich. Wir nehmen einen Punkt mit gegen einen starken Gegner … wir sind auf jeden Fall angekommen in der 3. Liga, würde ich sagen. (MagentaSport/TX)
Foto: Thomas Wörle Copyright MagentaSport