Thomas Wörle: „Die Kulisse war einfach nur der Wahnsinn“.
Der SSV Ulm 1848 bleibt die große Überraschung in der 3. Liga! Mit 1:0 gewinnt der Aufsteiger gegen den TSV 1860 München und ist damit weiter härtester Verfolger von Tabellenführer Dresden. „Das erste Mal seit 23 Jahren war das Stadion wieder ausverkauft. Wir haben alle mitgenommen und die drei Punkte geholt. Unglaublich“, meinte SSV-Kapitän Johannes Reichert, ein gebürtiger Ulmer, bei „MagentaSport“.
Herr Wörle, Ulm hat erstmals seit 23 Jahren vor ausverkauftem Haus gespielt, und dann auch noch gegen den TSV 1860 München gewonnen. Wie war es?
Thomas Wörle: Die Kulisse war einfach nur der Wahnsinn! Wir haben uns da sehr darauf gefreut. Der Verein hat sich das auch verdient. Das wir dann in diesem Derby auch noch den Sieg erringen, ist überragend. Wir sind nach der Ingolstadt-Klatsche wieder aufgestanden und haben es richtig, richtig gut gemacht. Wir waren vor dem Tor gefährlicher als der Gegner. Dann haben wir auch richtig gut verteidigt.
Bei aller berechtigter Euphorie, hätte man nicht das 2:0 machen müssen?
Thomas Wörle: Es wäre toll gewesen, wenn wir den Deckel drauf gemacht hätten. Aber wer sind wir schon? Wir sind ein Aufsteiger, hauen alles rein was wir haben, wir haben es den Münchnern sehr schwer gemacht, ich denke, sie konnten sich gar nicht richtig entfalten. Natürlich wäre es schön, wenn wir in der Zukunft den einen oder anderen Konter dann auch nutzen würden.
Herr Jacobacci, beim Aufsteiger knapp verloren. Wie sehen Sie das Spiel?
Maurizio Jacobacci: Es ist schade, dass wir unglücklich in Rückstand geraten. Der Ball wird bei der Flanke eher durch den Wind in unser Tor befördert. Das ist bitter für die Mannschaft. Wir haben das Spiel danach in die Hand genommen. Wir haben in der 1. Halbzeit sehr gut gespielt. In der zweiten Hälfte haben wir nicht gespielt. Wir haben zu überhastet gespielt. Da hätten wir mehr Geduld gebraucht … wir haben es mit der Brechstange versucht. Das ist nie gut. Das müssen wir korrigieren.
Jesper, wie hast Du die Niederlage auf dem Platz heute wahrgenommen?
Jesper Verlaat: Wir sind in der 1. Halbzeit mit dem Wind eklig ins Spiel gekommen. Jeder lange Ball blieb hängen. Dann kriegt man eine Halbflanke, die ins lange Eck fällt. Das ist dann scheiße. Wir hätten dann den Ausgleich machen können. Ulm hat nicht nur gut verteidigt, wir haben es schlecht ausgespielt. Da waren wir ungeduldig. So haben wir es dem Gegner einfach gemacht. Das ärgert mich … langsam wird es Zeit, dass wir aus unseren Fehlern mal lernen.
Johannes, wie fühlt sich so ein ausverkauftes Haus samt dem 1:0-Sieg an?
Johannes Reichert: Unglaublich, ehrlich! Ich kann es gar nicht richtig fassen. Ich bin schon seit ich Kind bin im Verein. Wir haben so viele harte Zeiten erlebt. Das erste Mal seit 23 Jahren war das Stadion ausverkauft. Wir haben alle mitgenommen und die drei Punkte geholt. Unglaublich … ich genieße es einfach nur. (MagentaSport/TX)
Foto: Thomas Wörle – Copyright MagentaSport