Thomas Weikert: „Es stellt sich die Frage: Welchen Leistungssport wir wollen“.
Die unter Dopingverdacht stehende russische Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Kamila Walijewa darf am Einzelwettbewerb in Peking ab Dienstag teilnehmen. Die Ad-hoc-Kammer des Sportschiedsgerichts CAS wies den Einspruch von IOC, WADA und des Eislauf-Weltverbandes ISU gegen die Aufhebung der Suspendierung der 15-jährigen Russin durch die RUSADA zurück. Das teilte der CAS am Montag mit.
Herr Weikert, Sie sind der neue DOSB-Präsident und in dieser Funktion sind es Ihre ersten Olympischen Spiele. Neben der ganzen Situation rund um das Corona-Virus, nun der Fall Kamila Walijewa. Wie positioniert sich der DOSB?
Thomas Weikert: Das Urteil zu einem positiven Dopingfall ist ein ganz besonderes.
Auf der einen Seite wäre aus unserer Sicht zu prüfen, ob das Auslaufen der Sperre gegen den russischen Sport überhaupt allgemein zum Tragen kommt, oder ob es nicht im Sinne eines konsequenten Anti-Dopingkampfes sinnvoll wäre, wirklich jede einzelne Sportart zu überprüfen
Auf der anderen Seite stellt sich aber die Frage: Welchen Leistungssport wir haben wollen? Die Athletin, um die es geht, ist minderjährig, sie ist 15 Jahre alt und genießt einen besonderen Schutz. Wäre es deswegen nicht viel besser, für klare Regeln zu sorgen, allein schon im Sinne eines zukünftigen humanen Leistungssports. (DSM/TX)
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