Thomas Müller: „Mein Herz ist rot“.
Der FC Bayern München hat mit dem 6:0-Sieg über den FC Schalke 04 ein starkes Signal im Meisterkampf gesendet. Auch wenn Borussia Dortmund natürlich mit 5:2 am Abend direkt nachgezogen hat. Der Rekordmeister hat „mit Abstand die beste Leistung“ unter Trainer Thomas Tuchel gezeigt, befand nach dem Spiel zumindest der „Sky“-Experte Dietmar Hamann. Und dazu stand Thomas Müller in der Startelf!
Thomas, unabhängig vom Ergebnis. Wie war das Spiel?
Thomas Müller: Es war ein guter und lebendiger Beginn von uns. Schalke spielt für Offensivspieler und für mich sehr unangenehm, da sie über den ganzen Platz Mann-gegen-Mann spielen. Das heißt, man hat keine Sekunde frei und kann in Ruhe mal aufdrehen. Der Nachteil an der Spielweise ist, dass wenn man das Eins-gegen-Eins durch einen Doppelpass oder ein Dribbling überspielt hat, dann brechen die Dämme relativ schnell durch einen Tiefpass zusammen. Und wenn wir das geschafft haben, dann waren die Chancen groß. Es freut mich, den Dosenöffner erzielt zu haben!
Jeder andere hätte wahrscheinlich Vollspann aufs Tor geschossen …
Thomas Müller: So ein Tor habe ich schon mal zuvor gemacht: Gegen Düsseldorf damals. Michael Rensing stand damals im Tor.
Wie viel besser war der FC Bayern München für den ehemaligen Spieler und heutigen „Sky“-Experten mit diesem Thomas Müller?
Dietmar Hamann: Thomas war an insgesamt 13 der letzten Tore unter Thomas Tuchel beteiligt. Heute war es eine andere Mannschaft beim FC Bayern München. Wie viel Thomas dazu beigetragen hat, steht in den Sternen. Unter Thomas Tuchel hat man eine solche Mannschaft der Münchner aber noch nicht gesehen. Das war mit Abstand die beste Leistung. Ich lasse auch nicht gelten, dass ihr Gegner heute ein zweitklassiger war. Die Schalker kamen mit breiter Brust. Das waren aber die Bayern wie wir sie kennen, und daran hatte Thomas einen maßgebenden Anteil.
Herr Tuchel, wirkt sich dieser klare Sieg auf den Meisterkampf aus?
Thomas Tuchel: Es geht nächste Woche wieder bei 0:0 los, daher besteht gar kein Grund euphorisch zu werden und an irgendwelche Vorentscheidungen zu denken. Die Kunst ist, fokussiert zu bleiben. Wir müssen das nächste Spiel wieder mit dem Willen, der Leichtigkeit und der Freude angehen.
Thomas, was ist dran an einem potenziellen Abschied?
Thomas Müller: Ich bin nicht neu in diesem Geschäft, daher hat es mich nicht sehr beschäftigt. Es war sicherlich vieles übertrieben. Der Trainer stellt auf und verteilt die Rollen. Wir Spieler haben zu funktionieren. Dass wir alle gerne auf den Platz stehen, ist selbstverständlich. Es wurde kritisch darüber geschrieben als wüsste man, was ich denke und veröffentlicht als meine Meinung. Das muss ich in das Phantasialand schieben. Ich habe noch ein weiteres Jahr Vertrag bei Bayern. Mein Herz ist rot. Es ist zwar von jedem rot, aber meins ist roter. Dieser ganze Käse, den ich angeblich denke, fühle und liebäugle, hat sich jemand einfach aus den Fingern gesaugt. (Sky/TX)
Foto:Thomas Müller Copyright Volkswagen