Tadej Pogačar: „Es wird ein guter Kampf bis Paris werden“.
Auf der letzten Etappe in den Pyrenäen haben sich die zwei Favoriten auf den Sieg bei der Tour de France 2023 ein episches Duell geliefert. Am Tourmalet verschärfte Jonas Vingegaard mit seiner Mannschaft das Tempo, im letzten Anstieg konterte Tadej Pogačar spritzig und erfolgreich. Gerade einmal 25 Sekunden trennt das Duo in der Gesamtwertung. Dritter wurde Tobias Johannessen. Mehr unter: www.letour.fr.
Tadej, ist der heutige Sieg eine Revanche für den gestrigen Tag?
Tadej Pogačar: Ich würde nicht sagen, dass es eine Revanche war oder ist, aber es fühlt sich gut an, heute gewonnen und etwas Zeit zurückgeholt zu haben.
Hattest Du Dir etwas Sorgen gemacht?
Tadej Pogačar: Ich fühle mich ein wenig erleichtert. Ich fühle mich jetzt viel besser … wer würde sich nach dem gestrigen Zeitverlust denn keine Sorgen machen? Die Leistung, die Jonas gestern gezeigt hat, war unglaublich. Als Jumbo-Visma auf dem Tourmalet richtig Tempo gemacht hat, dachte ich: „Scheiße, wenn das so weitergeht wie gestern, können wir unsere Sachen packen und nach Hause fahren“. Zum Glück hatte ich heute gute Beine und konnte auf dem Tourmalet ziemlich gut folgen.
War Deine Attacke im letzten Anstieg von langer Hand geplant?
Tadej Pogačar: Am Ende, als ich das Gefühl hatte, dass es der richtige Moment war, habe ich angegriffen. Das war eine große Erleichterung. Das ist mein zehnter Etappensieg … es wird ein guter Kampf bis zur letzten Etappe werden. Meinen Sieg möchte ich natürlich Urska widmen. Heute war sie zu Hause, nicht beim Rennen, sie hat mir die ganze Kraft gegeben, es zu schaffen. Dieser Erfolg ist für sie!
Jonas, Dein Team ist heute richtig hart gefahren. Doch der Etappensieg geht an Tadej Pogačar. Dafür hast Du das „gelbe Trikot“ übernommen. Wie geht es Dir nach der heutigen Etappe im Ziel?
Jonas Vingegaard: Zunächst einmal bin ich überglücklich, wieder im „gelben Trikot“ zu sein. Natürlich wollten wir auf dem Tourmalet attackieren, aber das hat Energie gekostet. Tadej war heute wirklich sehr, sehr stark. Er hat den Etappensieg verdient. Ich war überhaupt nicht überrascht, dass er nach dem gestrigen Tag wieder so gut in Form ist. Das wird eine spannende Tour de France für die verbleibende Zeit. Mir wären zwei Minuten Vorsprung lieber gewesen als 25 Sekunden, aber es ist immer besser, vorne zu sein und das „gelbe Trikot“ zu haben. Es wird hart werden.
Tobias, ein guter dritter Platz hinter den beiden Dominatoren!
Tobias Johannessen: Ich habe mich sehr gut gefühlt und bin glücklich, dass ich so ein Ergebnis erreicht habe. Es ist schade, dass Pogačar und Vingegaard so stark sind. Aber ich kann mich wirklich nicht beschweren, dass nur diese beiden Namen in der Reihenfolge der Ankunft vorne liegen. Für mich ist das fantastisch! (TX)
Foto: Tadej Pogačar Copyright ASO