Sven Albrecht: „Alle haben eine unglaublich große Freude in Berlin erfahren“.
Am Sonntag um 21:10 Uhr erklärten die geschäftsführende Direktorin Mary Davis und die US-Athletin Loretta Claiborne, mit 69 Jahren die älteste Teilnehmerin, die Special Olympics World Games in Berlin für beendet. In diesem Interview spricht Cheforganisator Sven Albrecht unter anderem über die Bilanz der Special Olympics World Games Berlin 2023 und die Wünsche für die Zukunft nach den Weltspielen.
Herr Albrecht, wie fällt Ihr Fazit für die Weltspiele Berlin aus?
Sven Albrecht: Wir sind total begeistert und total überwältigt von den Reaktionen von den Berlinerinnen und Berlinern, aber auch aus ganz Deutschland. Wir haben immer davon geträumt, dass wir unseren Athletinnen und Athleten Wettbewerbe in vollen Stadien bieten können, was bisher leider nicht die Selbstverständlichkeit bei den Special Olympics gewesen ist, und genau dies ist hier in Berlin gelungen. Ich glaube, dass viele Athletinnen und Athleten ganz spezielle Momente erlebt haben, sie standen im Mittelpunkt … und eben habe ich gehört, alle haben eine unheimlich große Freude hier in Berlin erfahren. Das ist natürlich das größte Kompliment!
Wenn Sie von der Entzündung der „Flame of Hope“ bis zur Abschlussfeier alles einmal Revue passieren lassen. Was ist Ihr persönliches Highlight?
Sven Albrecht: Der Zusammenhalt der weltweiten Athletinnen und Athleten, dazu die sportlichen Leistungen. Und ich denke, weil alles auch so spielerisch und leicht war, hat auch jeder gemerkt, wie wir alle von der Inklusion profitieren können. Wenn wir alle von diesem Gefühl ein bisschen mit in unseren Alltag nehmen, dann haben wir auch wirklich etwas erreicht. Es war eine Leichtigkeit einfach vorhanden und die wünsche ich mir auch für den Alltag.
Welche Einflüsse wünschen Sie sich durch die Weltspiele?
Sven Albrecht: Wir haben tolle zwei Wochen erlebt, aber am Ende müssen wir vor allem mehr Teilhabe vor Ort schaffen, mehr Sportmöglichkeiten. Von daher ist unser großer Wunsch, dass wir diesen Rückenwind aufnehmen, damit sich in der Zukunft mehr Sportvereine öffnen. Es geht schlicht und einfach darum, dass die Menschen mit einer geistigen Behinderung nun wirklich mehr Zugang zum Sport haben. Schön wäre auch, wenn die Medien auch weiterhin an unserer Seite sind, weiter über den Sport berichten. Das wäre unser großer Wunsch, dass wir diese Kraft nutzen. (TX)
Foto: Sven Albrecht Copyright Special Olympics Deutschland