Stefano Oldani: „Es ist einfach nur ein Traum“.
Erst mussten die Zuschauer an den Strecken auf einen italienischen Erfolg warten, durch den Erfolg von Alberto Dainese vom Vortag scheint der Bann gebrochen. Aus einer Fluchtgruppe heraus konnte diesmal Stefano Oldani gewinnen. Für den Profi von Alpecin-Fenix war es nicht nur der erste Sieg beim Giro d´Italia, es war der erste Sieg bei einer Grand Tour. Auf den Plätzen: Lorenzo Rota und Gijs Leemreize.
Stefano, was für ein Sieg. Wie ist es als Italiener beim Giro d´Italia zu siegen?
Stefano Oldani: Es ist einfach nur ein Traum!
Es war immer ein großes Ziel von mir, beim Giro d´Italia eine Etappe zu gewinnen … nun ist es mir gelungen. Was soll ich sagen … ich bin super, super glücklich. Ich habe vor dieser Saison hart dafür gearbeitet, dieses Ziel zu erreichen und es ist mir nun gelungen … ich bin super, super glücklich.
Wie war der heutige Plan vor der Etappe? War es klar, dass Du gehst?
Stefano Oldani: Überhaupt nicht. In erster Linie ist die Taktik mehr oder weniger bei solchen Etappen auf Mathieu abgestimmt … er ist unser Leader, unser Champion. Meine Aufgabe war es, mit in den Fluchtgruppen zu sein und wenn es sich ergibt, für ihn zu arbeiten. Als die Lücke immer größer wurde, war es dann meine Aufgabe vor allem auf Rota zu achten. Doch auch Leemreize hat immer wieder attackiert … es war extrem schwer für mich und am Ende habe ich einfach alles gegeben.
Du hattest Deine Vorbereitung erwähnt. Was hast Du vor der Saison geändert?
Stefano Oldani: Ich habe nicht nur auf dem Rad hart trainiert, wir haben auch bei der Ernährung etwas umgestellt … auch bei den Abläufen. Mit Trainern haben wir an meiner generellen Einstellung gearbeitet. Und natürlich haben wir hart trainiert … diese harte Arbeit zahlt sich heute wohl aus.
Lorenzo, Du wirktest stark im Finale. Trotzdem hast Du nicht gesiegt!
Lorenzo Rota: Diese hat mir gut gefallen … ein hügeligeres Finale wäre für mich wahrscheinlich noch besser gewesen. Aber ich bin froh, dass ich hier um den Sieg mitfahren konnte und dem Team ein neues, gutes Ergebnis bescheren konnte.
In unserem Trio wusste ich, dass Leemreize nur mit Anlauf eine Chance hat. Seine Attacke nach mehr als 200 Kilometern war schmerzhaft, aber mit Oldani konnten wir schnell wieder aufschließen. Ich wollte lange den Windschatten nutzen und ihn im richtigen Moment überholen. Aber Oldani war am Ende doch einfach schneller.
Gijs, Du hast am Ende noch einmal attackiert. War dies Deine einige Chance?
Gijs Leemreize: Das war das Beste, was ich machen konnte. Ich wusste, dass ich am Ende etwas versuchen musste, denn wenn ich sprinte, würde ich sowieso Dritter werden. Auf dem letzten Kilometer habe ich es zweimal versucht, in der Hoffnung, dass sie sich gegenseitig anschauen, aber leider haben sie die Lücke geschlossen. Mehr war dann leider nicht mehr möglich. (TX)