Stefan Kiefer: „Ein ganz wesentliches Merkmal ist das Miteinander“.
Zum 50. Mal jährte sich die Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 1972. Um diesen Meilenstein zu würdigen, kamen Athletinnen und Athleten sowie Stefan Kiefer, DBS-Generalsekretär, bei der MixedZone in Köln zusammen. Dabei wurde unter anderem auf 1972 zurückgeblickt sowie über die Chancen und die Vorbehalte einer erneuten Bewerbung für Olympische Spiele in Deutschland heftig diskutiert.
Herr Kiefer, wie hat Ihnen die Veranstaltung hier gefallen?
Stefan Kiefer: Großartige Veranstaltung. Tolle Protagonistinnen und Protagonisten auf der Bühne, mit vielen Informationen. Es ist natürlich schön, wenn man noch von 1972 aktive Sportlerinnen und Sportler hier dabei hat, das ist für mich, der damals gerade erst sieben Jahre alt war, ein ganz, ganz tolles Erlebnis!
Wie blicken Sie auf die Entwicklung der Paralympischen Spiele von 1972 bis in die heutige Zeit?
Stefan Kiefer: Man kann es gar nicht mehr vergleichen. 1972 sprechen wir von gut 1.000 Athletinnen und Athleten bei den vierten Paralympics in Heidelberg. Das war eine komplett andere Größenordnung als heute. Mittlerweile hat es eine wunderbare Entwicklung gegeben. Wenn wir uns die Paralympische Spiele 2012 in London etwa anschauen, mit welcher Begeisterung die Menschen die Sportlerinnen und Sportler begleitet haben … das war einfach großartig. Wir gehen mit großen Schritten bereits auf 2024 in Paris zu, die Entwicklungen gehen weiter, aber es muss sich trotzdem noch viel entwickeln. Wir sind noch nicht da, wo wir gerne hin wollen … es ist eine gleichberechtigte Veranstaltung … die mediale Berichterstattung darf gerne besser werden. Wir als Deutscher Behinderten Sportverband werden mit Sicherheit daran unseren Beitrag leisten.
Worauf käme es bei einer neuen deutschen Bewerbung an?
Stefan Kiefer: Ein ganz wesentliches Merkmal ist das Miteinander!
Wir müssen die Menschen mit Behinderung als gleichberechtigt in der Gesellschaft wahrnehmen. Selbstbestimmte Teilhabe leben, wie selbstverständlich. Ich glaube, da müssen wir noch viel leisten … wir als Verband. Die Sportlerinnen und Sportler sind großartige Vorbilder, die Olympischen und die Paralympischen Athletinnen und Athleten, dies möchte ich auch noch einmal ganz klar hervorheben.
Ich glaube, wenn wir wirklich gemeinsam so eine Veranstaltung hier in Deutschland bewerben, gemeinsam dafür sorgen, dass diese Athletinnen und Athleten genau die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen, dann sind wir mit der Inklusion in ganz Deutschland einen gewaltigen Schritt weiter. Noch weiter als heute! (SID/TX)