Sofia Goggia: „Jede Strecke hat immer ihre ganz eigene Geschichte“.
Sofia Goggia hat ihre absoluten Stärken in Abfahrt und Super-G, hier konnte die 29-jährige Italienerin bereits mehrere Rennen für sich entscheiden. Die Olympiasiegerin in der Abfahrt von PyeongChang konnte zudem den Abfahrtsweltcup in der Saison 2017/18 sowie 2020/21 gewinnen. Daher gilt Sofia Goggia zumindest in der Abfahrt bei den Olympischen Winterspielen von Peking zu den Mitfavoritinnen auf Gold.
Das Rennen ist das Rennen, aber wie fokussierst Du Dich auf das Rennen?
Sofia Goggia: In der Regel versuche ich schon einen Tag vorher meinen Fokus auf das jeweilige Rennen zu richten, wenn es denn der Zeitplan zwischen den einzelnen Rennen in den unterschiedlichen Disziplinen gestattet.
Es gibt einen festen Plan, welchen ich versuche zu befolgen, damit ich mein Bestes geben kann. Ich versuche also im Vorfeld alles so gut wie möglich zu machen, vom Frühstück am Morgen bis zur Ruhe in der Nacht. Doch der wichtigste Punkt ist, die Vorbereitung meines Rucksacks am nächsten Tag. Mein Rucksack muss perfekt für den nächsten Tag sein, dann fühle ich mich sicher. Dieser Rhythmus gibt mir immer ein sehr, sehr sicheres Gefühl. Vieles ist also geplant.
Gibt es Strecken mit einer speziellen Historie für Dich?
Sofia Goggia: Ich denke erst einmal, dass jede Strecke ihre eigene Geschichte hat!
Aber, jedes Rennen ist ein immer neues Rennen und jedes Rennen ist ein anderes Rennen. Grundsätzlich gibt es aber Strecken, auf denen man sich mehr zutraut. Es gibt Strecken, die einem einfach mehr liegen. Aber das ist eben das Spiel … wenn man aber auf einer Strecke gewinnt, wo das Selbstbewusst nicht ganz automatisch vorhanden ist, dann ist man ein wirklich guter Skifahrer. Dies macht den Sport aus!
Was geht Dir am Start durch den Kopf, also wenn Du im Häuschen stehst?
Sofia Goggia: In den Minuten vor einem Rennen denke ich nicht viel. Oft denke ich darüber nach, wie ich vorgehen werde … wie meine Linie aussehen wird. Ich stelle mir die Piste und meine Linie, meine beste Linie vor.
Doch eigentlich denke ich nicht mehr wirklich viel im Häuschen. Ich habe sogar eine Atemtechnik, die mir hilft, den Kopf frei zu behalten.
Wenn Du die einmalige Chance bekommen könntest, würdest Du gerne einen bestimmten Tag vor einem Rennen noch mal erleben?
Sofia Goggia: Ich würde wahrscheinlich die eine Nacht meines größten Erfolgs in der Abfahrt wählen, denn ich war wirklich ruhig. Ich war mir bewusst, dass ich mein bestes Ergebnis in meiner Karriere erzielen könnte … ich war mir wirklich bewusst … nach der Abfahrt gab es einfach gar nichts zu bereuen. Ich war im Reinen mit mir!
Was würdest Du der jungen Sofia für Tipps geben?
Sofia Goggia: Wenn ich in der Zeit zurückreisen und Sofia einen Rat geben könnte, würde ich ihr raten, ihr erstes Rennen im Weltcup zu genießen!
Einfach genießen, ohne Eile und ohne Pause … genieß es nur. (Red Bull/TX)
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