Simon Clarke: „Richtig glauben kann ich das alles immer noch nicht“.
Simon Clarke hat seine allererste Etappe bei der Tour de France gewonnen. Mittels „Tigersprung“ setzte sich der 35-jährige Australier auf der Linie gegen Taco van der Hoorn durch. Mit Abstand folgte Edvald Boasson Hagen. Wenn man bedenkt, im Winter hatte Simon Clarke nicht einmal ein Team, dann muss dieser Erfolg wie ein Traum erscheinen. Weitere Informationen zur Tour de France unter: www.letour.fr.
Simon, vor der Saison musstest Du nach einem Team suchen, nun bist Du bei der Tour de France dabei und hast eine Etappe gewonnen. Wie ist das?
Simon Clarke: Im Winter hatte ich kein Team mehr, dann rief Israel-Premier Tech an. Ich bekam noch eine Chance. Heute war der Beweis, dass alles passieren kann, wenn man die Gelegenheit ergreift.
Wie war das Finale nach solch einer harten Etappe?
Simon Clarke: Etwa gut 50 Meter vor dem Ziel bin ich zu Taco aufgefahren. Ich habe mein Rad mit aller Kraft nach vorne geworfen. Es hat gereicht!
Wann war klar, dass Du es heute versuchen darfst oder sogar sollst?
Simon Clarke: In den ersten Tagen dieser Tour de France war ich generell für mein Team da. Heute Morgen sagte der Teamchef zu mir: „Simon, heute ist ein Tag für Ausreißer“ … die Etappen, die ich bei der Vuelta a España gewonnen habe, und das „rosa Trikot“ beim Giro d’Italia kamen alle in der ersten Woche der Rundfahrten. Daher dachte ich mir, dass heute mein Tag sein könnte. Aber richtig glauben kann ich das alles immer noch nicht!
Taco, wie geht es Dir mit der knappen Niederlage?
Taco van der Hoorn: Ich hätte fast eine Etappe bei der Tour de France gewonnen. Das ist natürlich eine Enttäuschung. Ich habe diesen Fluchtversuch geplant, seit der Parcours dieser Ausgabe bekannt gegeben wurde. Ich wusste, dass es heute eine Chance gibt, denn das Feld würde mehr damit beschäftigt sein, die Führenden des Gesamtklassements zu schützen, als eine Fluchtgruppe zu verfolgen.
Ich bin losgefahren und die sechsköpfige Gruppe hat gut zusammengearbeitet. Wir hielten einen sehr hohen Rhythmus und als unser Vorsprung hielt, wusste ich, dass wir es bis ins Ziel schaffen könnten. Ich wusste aber, dass es gegen Clarke oder Boasson Hagen nicht wirklich einfach werden würde. Am Ende hat es nicht gereicht. Zwischen Sieg und zweitem Platz liegt immer ein Riesenunterschied.
Edvald, der dritte Platz bei solch einer Etappe. Wie fühlst Du Dich?
Edvald Boasson Hagen: Was soll ich sagen … nach solch einem Tag, fehlen mir die Worte. Wirklich schade. (TX)