Sepp Kuss: „Am Ende hatte ich gute Beine … und jetzt bin ich so glücklich“.
Starker Tag für das Team Jumbo-Visma. In der entscheidenden Fluchtgruppe hatte das niederländische Team mit Steven Kruijswijk, Sepp Kuss und Wout van Aert drei Fahrer platziert und zwei wurden am Ende in Andorra geehrt. Der Belgier Wout van Aert bekam die rote Rückennummer, der Amerikaner Sepp Kuss gewann als Solist die Etappe. Sein erster Sieg bei einer Tour de France. Mehr unter: www.letour.fr.
Sepp, Dein erster Etappensieg bei einer Tour de France. Dann in Andorra, wo Du mittlerweile lebst. Alles ein Zufall?
Sepp Kuss: Es ist unglaublich, mir fehlen wie Worte … ehrlich gesagt, habe ich während dieser Tour de France ganz schön gelitten. Ich hatte die komplette Zeit über nicht wirklich das Gefühl, dass ich richtig Saft und Kraft in den Beinen habe.
Ich wusste, dass das Ziel heute dort liegt, wo ich lebe. Daher war ich sehr motiviert für die Etappe. Am Ende hatte ich gute Beine … und jetzt bin ich so glücklich. Meine Freundin und ihre Familie waren am letzten Anstieg und haben mich angefeuert. Ich will auch meine Eltern in den USA grüßen, denn ich war schon lange nicht mehr bei ihnen. Ich weiß, dass sie mich alle unterstützen!
Kannst Du uns etwas zur Fluchtgruppe und Deiner Attacke sagen?
Sepp Kuss: Es war ein schwerer Tag in der Fluchtgruppe. Ich kenne diesen letzten Anstieg ganz gut, auch wenn ich ihn nicht so oft im Training fahre, weil er so schwer ist. Ich wusste, dass er am Anfang sehr steil ist und dass, wenn ich da eine Lücke schaffen kann, ich es bis ins Ziel bringen kann. Wout ist im Tal für mich gefahren. Wenn so ein Champion für dich fährt, musst du den Job auch zu Ende bringen.
Es ist schwer mit nur fünf Jungs im Team, darum wollten wir Etappen gewinnen. Aber wir arbeiten auch für Jonas Vingegaard …
Wout, Du trägst auf der nächsten Etappe die rote Rückennummer, Sepp Kuss hat heute seine erste Etappe bei einer Tour de France gewonnen. Kannst Du die Etappe ein wenig aufschlüsseln?
Wout van Aert: Es war ein kniffliger Start. Auf den ersten 30 Kilometern gab es sehr enge und kurvige Straßen, darum waren wir auf einen großen Kampf vorbereitet.
Wir wollten eigentlich nicht mit mehr als zwei Mann in der Spitzengruppe sein, da wir mindestens zwei Fahrer bei Jonas Vingegaard haben wollten. Es war keine Absicht, das plötzlich drei von uns in der Fluchtgruppe waren.
Unser Plan war schließlich, dass Steven auf Jonas wartet, und ich vorne für Sepp fahre. Es war Sepps Tag. Er lebt in Andorra und hat sich auf die Etappe gefreut.
Ich freue mich für ihn und für die gesamte Mannschaft, dass er diesen tollen Sieg einfahren konnte. Er fährt das ganze Jahr über für andere, darum ist es schön, wenn er auch mal eine komplett eigene Chance bekommt.
Jonas versucht immer, Zeit auf Tadej Pogacar und die anderen Favoriten zu finden. Bislang hat das nicht ganz so gut geklappt, aber wir werden es weiter versuchen! (TX)
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