Santiago Buitrago: „Ich bin so glücklich, mein erster Sieg bei einer Grand Tour“.
Santiago Buitrago hat seinen ersten Etappensieg bei einer Grand Tour eingefahren. Der 22-jährige Kolumbianer vom Team Bahrain Victorious war, sobald es bergiger wurde beim Giro d’Italia 2022, immer wieder in Fluchtgruppen vertreten, doch Siege feierten andere Radprofis. Auf dem Weg hinauf nach Lavarone distanzierte Santiago Buitrago diesmal alle und feierte den Etappensieg vor Gijs Leemreize und Jan Hirt.
Santiago, Dein erster Sieg bei einer Grand Tour. Wie geht es Dir?
Santiago Buitrago: Ich bin so glücklich, meine erste WorldTour-Etappe bei einer Grand Tour gewonnen zu haben. Es war knifflig, vor allem aber der sehr frühe Sturz in der Fluchtgruppe war hart. Davon habe ich geträumt, besonders nach der Etappe in Cogne, als ich Zweiter wurde. Was für ein Tag!
Du warst wieder einmal sehr lange in einer Fluchtgruppe unterwegs und am letzten Berg musstest Du erst einmal Mathieu van der Poel und Gijs Leemreize stellen. Woher nimmst Du diese Moral und Kraft?
Santiago Buitrago: Ich möchte mich für die Unterstützung durch das ganze Team, meine Familie und die Fans bedanken, denn heute ist ein ganz, ganz großer Traum für mich in Erfüllung gegangen. Ich bin heute einfach nur so glücklich!
Mikel Landa hat zudem den dritten Platz in der Gesamtwertung heute erobert. Glaubst Du, dass diese gesamte Gemengelange Euch Kraft gibt?
Santiago Buitrago: Ich glaube, dieser Tag gibt dem ganzen Team noch einmal viel Moral für die restlichen Etappen bei diesem Giro d’Italia. Wir werden auf jeden Fall weiterhin versuchen, um neue Siege zu kämpfen.
Gijs, Du bist stark gefahren. Wie geht es Dir nun?
Gijs Leemreize: Im Moment ist es eine Enttäuschung! Einen Moment lang dachte ich, ich könnte es gewinnen, aber Buitrago war am Ende der Stärkere.
Ich habe versucht, ihn zu halten, aber leider … ich war so sauer, dass ich sein Rad nicht halten konnte. In dem Moment wusste ich, dass es das war. Im Vorfeld hatte ich aber nicht gedacht, dass ich heute um den Sieg mitkämpfen würde.
Alles in allem war es ein toller Tag und der stärkere Mann hat gesiegt!
Jan, nach dem Sieg direkt wieder auf dem Podium. Überrascht?
Jan Hirt: Da ich wusste, dass der Start bergauf ging, spielte ich mit dem Gedanken, erneut zu attackieren. Als sich eine größere Gruppe absetzte, zögerte ich von daher keinen Moment und sprang mit Hilfe von Rein Taaramäe zu dieser Gruppe. Seine Anwesenheit war ideal, denn genau wie gestern mit Lorenzo Rota konnte ich davon profitieren, einen Teamkollegen in der Gruppe zu haben. Wir konnten einen guten Vorsprung auf das Feld herausfahren, so dass ich schnell realisierte, dass ich in der Gesamtwertung gut abschneiden kann. Ich habe viel Energie aufgewendet, um den Vorsprung zu halten, daher konnte ich heute nicht mit den anderen Fahrern um den Etappensieg kämpfen, die mit anderen Absichten und frischeren Beinen unterwegs waren. Ich freue mich über diesen erneuten Podiumsplatz für das Team und meinen derzeitigen siebten Platz in der Gesamtwertung. Die morgige Etappe ist flach, also hoffen wir, dass wir uns relativ ausruhen können. (TX)