Sandro Schwarz: „Wir brauchen unser komplettes Herz auf dem Platz“.
RB Leipzig steht seit Mittwoch wieder im Halbfinale des DFB-Pokals und Ziel ist das Olympiastadion in Berlin. Bereits am heutigen Samstagabend läuft die Mannschaft von Trainer Marco Rose dort in der Liga zur Probe auf, gegen Hertha BSC Berlin. Die Rollen sind klar verteilt, auch wenn sich Trainer Sandro Schwarz auf die 50.000 Fans im Olympiastadion freut, wie der Hertha-Trainer auf der offiziellen PK erklärte.
Herr Schwarz, wie ordnen Sie RB Leipzig aktuell ein?
Sandro Schwarz: Ich habe mir deren Pokalspiel logischerweise angeschaut. Sie waren vor allem in der ersten Halbzeit sehr aggressiv, hatten insgesamt viele gute Balleroberungen, haben insgesamt eine beeindruckende Leistung gezeigt und ihre herausragenden individuellen Qualitäten auf den Platz bekommen. Dass sie dabei mit einer Dreierkette aufgelaufen sind, kam für uns nicht komplett überraschend. Vor allem ihr Gegenpressing sowie die Art und Weise, wie sie oft die Bälle im Zentrum zurückerobern, sind ein absolutes Stilmittel. Darauf gilt es sich für uns einzustellen. Darüber hinaus wird es ganz wichtig, geradlinig zu spielen. Wenn wir im Ballbesitz in den ersten Sequenzen fehlerbehaftet agieren, werden sie es gnadenlos bestrafen.
Wie will man die angesprochene Qualität auf dem Platz stoppen?
Sandro Schwarz: Das, was wir gegen Freiburg gezeigt haben, ist die Basis für das, was wir auch am Samstag brauchen. Es ist ein gutes Gefühl, wieder zu Hause samt 50.000 Fans im Rücken zu spielen. Die Erwartungshaltung an uns selbst sieht vor, absolut bei uns zu bleiben, uns auf das wirklich Wesentliche zu konzentrieren, eine maximale Bereitschaft zu zeigen und alles rauszufeuern, um eine Ergebnischance zu besitzen. Mit Blick auf das Hinspiel brauchen wir erneut die Haltung, mit Fehlern umzugehen und den festen Glauben zu haben, bei Rückschlägen zurückkommen zu können. Wie das zurückliegende Duell mit Leipzig gezeigt hat, kommen wir auch zu Torchancen, wenn wir griffig und aktiv sind. Die müssen wir so nutzen, dass wir den Spielverlauf gegen einen solchen Topgegner auf unsere Seite ziehen. Diese reine Konsequenz ist in allen Phasen der Partie vonnöten. Wir brauchen alles auf dem Platz: Unsere kompletten Inhalte, den ganzen Verstand und unser komplettes Herz!
In welchem System werden Sie dafür spielen lassen?
Sandro Schwarz: In der Hinrunde hatten wir viele überzeugende Auftritte im 4-3-3 und 4-2-3-1 … wir sind allerdings nicht gut aus der Winterpause gekommen und in der Analyse nach dem Spiel gegen Frankfurt zu einer Erkenntnis gelangt, dass zwei zusätzliche Beine im Zentrum guttun würden. Ziel war es, speziell in der Defensive kompakter zu stehen, die Tiefe zu sichern, aber auch nach vorn mehr Boxgefahr zu entwickeln und mit zwei Angreifern mehr Leute in den gefährlicheren Räumen zu haben. Dazu sorgen die Schienenspieler für zusätzliche Bewegung. Anhand unserer Daten haben wir diese Konsequenz ergriffen. Die Jungs geben das Feedback, dass sie sich total wohlfühlen. Die Grundordnung, die Sicherheit verleiht, ist das eine, das andere und hier alles Entscheidende ist die Umsetzung mittels Intensität, maximaler Bereitschaft, gegenseitiger Unterstützung sowie der Geradlinigkeit. (Hertha BSC Berlin/TX)
Foto: Sandro Schwarz Copyright Hertha BSC Berlin