Ruy Ueda: „Ich will mehr Menschen für den Trailrunning-Sport begeistern“.
Mit einer Höhe von 3.776 Meter ist der Fuji der höchste Berg in Japan und einer der „Drei heiligen Berge“ des Landes. Die vier wichtigsten Routen zum Gipfel sind der Fujinomiya-, der Gotemba-, der Subashiri- und der Yoshida-Weg. Ruy Ueda hat im letzten Jahr alle vier Routen am Stück in 9:55.41 Stunden erlaufen. Red Bull hat den neuen Rekord des japanische Ultraläufers mit „Mt. Fuji in One Stroke“ dokumentiert.
Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie den Rekord gebrochen hatten?
Ruy Ueda: Diesen unglaublichen Rekord auf dem für uns Japaner legendären Fuij überhaupt brechen zu können, bedeutet mir bis heute sehr, sehr viel. Es erfüllt mich mit Stolz. Vor allem konnte ich viel schneller laufen, als ich erwartet hatte, was mich sehr zufrieden stellt.
Heute bin ich absolut glücklich, dass ich den Rekord auf dem Fuji gebrochen habe, auf diesem symbolträchtigen Berg. Der „Mt. Fuji in One Stroke“ war wahrscheinlich die anspruchsvollste Aufgabe in meiner ganzen Laufbahn. Ich bin glücklich darüber, dass ich diese Erfahrung in Form einer Dokumentation mit der Welt teilen kann. Ich hoffe, die Leute sehen, unter welchem Druck ich stand und wie groß die Freude war, als ich im Ziel war.
Wie haben Sie sich auf das Projekt vorbereitet?
Ruy Ueda: Während der ersten Gedanken zu dem Projekt, habe ich nur mein ganz normales Training betrieben. Was natürlich eine sehr gute Basis war. Als dann das Projekt näher rückte, war ich einen kompletten Monat lang weg, um in Übersee zu trainieren. Ich habe mich vor allem auf das Training in größeren Höhen konzentriert. Diese Trainingseinheiten haben sich definitiv ausgezahlt.
Viel wichtiger ist mir aber die Aussage dahinter! Als ich über die aktuelle Situation in unserer Welt nachdachte und darüber, was ich als Trailrunner machen kann, kam ich schließlich auf das Projekt „Mt. Fuji in One Stroke“. Es ist meine Möglichkeit, die Schönheit meiner Heimat den Menschen auf der ganzen Welt zu präsentieren. Und somit die Schönheiten unserer Welt. Natürlich wäre es auch ein Gewinn, wenn die Menschen sich zukünftig fürs Trailrunning interessieren.
Was bedeutet es Ihnen, so eine Herausforderung realisiert zu haben?
Ruy Ueda: Es hat mein Selbstvertrauen nachhaltig gestärkt. Es war ein großartiges Training für alle meine bevorstehenden Wettkämpfe. Ich bin wirklich froh, dass ich es geschafft habe.
Wahrscheinlich kann Sie künftig kein Wettkampf mehr erschüttern. Also was nehmen Sie sonst noch von dem Projekt mit?
Ruy Ueda: Der Fuji ist etwas ganz Besonderes. Es ist ein einzigartiger Ort für uns Japaner. Ich habe noch nie etwas gemacht, was auch nur annähernd so war. Einen 3.776 Meter hohen Berg insgesamt viermal am Stück zu besteigen, ist eine absolut ungewöhnliche Erfahrung. In der Höhe mehr als 57 Kilometer zu bewältigen, das ist schon irgendwie extrem und es erfüllt mich mit viel Stolz!
Am meisten habe ich wahrscheinlich mitgenommen, wie ich mich in großen Höhen verhalten soll. Das Wissen, das ich in diesen knapp zehn Stunden gewonnen habe, wird mir dabei helfen, mich als Sportler noch weiter zu entwickeln. Ich nehme also Erfahrungen mit, die mir in Zukunft behilflich sein werden.
Zukunft ist ein gutes Stichwort. Was steht als nächstes Projekt an?
Ruy Ueda: Ich bin jetzt 29 Jahre alt und meine Karriere ist noch lange nicht vorbei. Ich möchte weiterhin bei Wettkämpfen und Veranstaltungen auf höchstem Niveau glänzen. Ich möchte weltweit noch viel mehr Menschen für den Trailrunning-Sport in Zukunft begeistern. (Red Bull/TX)
Foto: Red Bull