Rúnar Sigtryggsson: „Wir haben bis zum Ende gekämpft, uns den Punkt verdient“.
Bergischer HC und SC DHfK Leipzig trennen sich nach einem packenden Spiel in der Uni-Halle Wuppertal mit 31:31. Auf der Pressekonferenz konnten beide Trainer mit dem Unentschieden leben, wobei BHC-Trainer Jamal Naji eher dem verlorenen Punkt nachtrauerte. DHfK-Trainer Rúnar Sigtryggsson betrachtete es dafür eher als gewonnen Punkt. So unterschiedlich kann man 60 Minuten auf der Platte erleben!
Herr Sigtryggsson, am Ende noch Remis gespielt. Die Mannschaft hat sich gut in die Partie gekämpft. Wäre mit voller Kapelle mehr möglich gewesen?
Rúnar Sigtryggsson: Es ist wirklich schön, dass die Mannschaft nicht lamentiert, wer fehlt, sondern die schwierige Aufgabe mutig annimmt. Wir hatten speziell zum Ende der 1. Halbzeit einige Probleme. Wir mussten die gegnerischen Angriffe über die Mitte in den Griff kriegen und haben es in der 2. Halbzeit viel besser gemacht. Wir haben auch viele Chancen bekommen, doch etliche freie Bälle liegen gelassen. Ich denke, am Ende war es ein verdienter Punkt.
Aber wäre eventuell ein Sieg möglich gewesen?
Rúnar Sigtryggsson: Wenn man kurz vor Schluss mit einem Tor zurückliegt, dann muss man mit dem Punkt leben. Defensiv hatten wir vor allem in der 1. Halbzeit ein paar Probleme im Rückzugsverhalten. Der BHC hat schnellen Handball gespielt und unsere Lücken immer wieder gut ausgenutzt. Dazu kommt, dass wir am Kreis kaum Zugriff haben. Im zweiten Durchgang machen wir das besser und stehen kompakter. Zudem muss ich sagen, dass wir offensiv unser Angriffs- und Tempospiel auch gut auf die Platte bekommen haben. Das einzige Manko: Unsere Chancenverwertung, die uns heute einfach im Vergleich zur letzten Woche zu viele Tore gekostet hat. Ich bin sehr froh, dass die Mannschaft trotzdem nie aufgegeben hat. Wir haben bis zum Schluss gekämpft und uns diesen Punkt dadurch verdient!
Herr Naji, ist das 31:31 eher ein verlorener oder ein gewonnener Punkt?
Jamal Naji: Aus unserer Sicht ist es heute ein verlorener Punkt. Da müssen wir, wenn man den Verlauf des Spiels sieht, nicht drum herum reden. Man muss Leipzig anrechnen, dass sie auf jede schnelle Führung immer wieder schnell reagiert haben. Sie haben sich nicht abschütteln lassen. Ganz nüchtern betrachtet lassen wir in den letzten fünf Minuten aber vier hochprozentige Matchbälle liegen. Und genau in der Phase müssen wir den Sack dann einfach auch zu machen. Trotzdem: Wir haben heute gegen Leipzig gespielt, gegen eine Mannschaft, die sich nie aufgegeben hat. Wer so kämpft, hat den Punkt schließlich auch verdient. Vom Spielverlauf her hatten wir defensiv gerade am Anfang Probleme mit Leipzigs Tempospiel. In der zweiten Hälfte ist es dann vor allem Semper mit seinen Durchbrüchen und Klima, die uns zu viele Schwierigkeiten bereiten. Am Ende hilft das alles nichts, beide Mannschaften müssen nun mit diesem Unentschieden leben. (HBL/TX)
Foto: Rúnar Sigtryggsson Copyright SC DHfK Leipzig