Raoul Korner: „Wir wollen schnell, aggressiv und Teambasketball spielen“.
Über stramme sieben Wochen bereiteten sich die Veolia Towers Hamburg auf die BBL-Saison 2022/23 vor. Lediglich sieben Tage konnte Coach Raoul Korner wegen der EuroBasket 2022 dabei auf das komplette Team zurückgreifen. Am Mittwoch (ab 19:00 Uhr live bei „MagentaSport“) steigt bei Meister und Pokalsieger ALBA Berlin die Saisoneröffnung. Obwohl eine neue Saison ansteht sind die Rollen geklärt, oder?
Moin Coach, die Vorbereitung ist vorbei. Wie ready ist Hamburg?
Raoul Korner: Wir sind so ready, wie man sein kann, wenn zwei wichtige Spieler erst vor wenigen Tagen dazu gestoßen sind. Es wird noch ein wenig dauern, bis wir wirklich klicken. Wir haben große Fortschritte gemacht über die Preseason hinweg … das gilt für Spieler individuell als auch für uns als Kollektiv. Aber wir sind nicht so eingespielt, wie wir wären, wenn wir seit sieben Wochen alle Spieler an Bord gehabt hätten. Aber ich denke, das ist auch normal.
Viel konnten die Fans bisher noch nicht sehen. Worauf dürfen sie sich freuen? Wie würdest Du Deinen Stil beschreiben … was charakterisiert das Team?
Raoul Korner: Wir streben einen aggressiven sowie smarten Teambasketball an. Wir können noch keine Identität als solche gefunden haben, da wir noch nicht lang genug beisammen sind. Ich denke aber schon, dass wir eher ein schnell spielendes Team sein werden, es deutet zumindest viel darauf hin. Wir haben keinen wirklichen Superstar, der die Mannschaft trägt … wenn dieser funktioniert, gewinnen wir, wenn der nicht funktioniert, verlieren wir. Wir sind ein Team, das nur vom Kollektiv lebt und weniger von Einzelspielern. Man hat es auch im Scoring in der Preseason gemerkt, dass die Last auf viele Schultern verteilt wird. Das kann man sagen. Alles andere, da muss man als Trainer auch vorsichtig sein, keine großspurigen Ankündigungen zu machen, denen man dann nachläuft. Was wir wollen, ist klar. Wir wollen schnell spielen, aggressiv spielen, Teambasketball spielen. Durch die Art und Weise, wie wir spielen, wollen wir unsere Fans begeistern. Das ist das Ziel. Jetzt arbeiten wir daran, dass uns das gelingt.
Welche Saisonziele verfolgen die Veolia Towers Hamburg?
Raoul Korner: Das ist eine beliebte Frage so kurz vor dem Saisonstart und eine sehr ungeliebte für Trainer. Es ist ganz, ganz schwer, Platzierungsziele zu nennen, ohne zu wissen, wie die Konkurrenz aufgestellt ist. Eines ist aber klar: Wir sind eine Ansammlung von sehr, sehr ehrgeizigen Leuten. Egal ob Spieler oder Trainer. Und wir stellen sehr hohe Anforderungen an uns selbst und wollen dementsprechend viel erreichen. Als Erstes müssen wir uns das Ziel setzen, als Mannschaft eine Identität zu finden. Das ist immer der erste Schritt. Ein weiteres Ziel, das man sich über die ganze Saison setzen muss, ist, jedes Training und jedes Spiel besser zu werden … so abgedroschen wie das auch klingt. Das gilt individuell und auch als Team. Und wenn man von Platzierungen redet, dann wird uns der Klassenerhalt nicht reichen. Dazu sind wir zu ehrgeizig. Wir wollen in allen Wettbewerben competitive sein. Unter dem Strich möchte ich sagen können, wir haben overperformed … also mehr aus unseren Möglichkeiten gemacht, als man uns zutrauen würde. Wenn es am Ende zu den Playoffs reicht, dann werden wir uns riesig freuen. Wenn es jedoch am Ende knapp nicht reicht, wir aber trotzdem unser Potenzial voll ausgeschöpft haben, dann werden wir auch damit leben können. (Hamburg Towers/TX)