Rani Khedira: „Es war kein verdienter oder schöner Sieg“.
Es war das Spitzenspiel am Samstagabend und auch wenn die Partie kein wirklich spielerisches Highlight war, so war die Partie trotzdem von der ersten bis zur letzten Minuten spannend. Am Ende setzte sich Union Berlin bei RB Leipzig mit 2:1 durch. Damit haben die Köpenicker bereits 42 Punkte, der Abstieg ist vermieden. Bei noch 14 Spielen in der Bundesliga, müssten wohl langsam neue Ziele formuliert werden.
Im Spitzenspiel gegen RB Leipzig gewonnen. Union Berlin steht damit bei 42 Punkten. Wie ist denn nun die sportliche Lage in Köpenick?
Rani Khedira: Es ist eine Entwicklung, die sich keiner so vorstellen konnte. Vor der Saison haben wir uns hingesetzt und jeder war sich bewusst, wir müssen so schnell wie möglich 40 Punkte erreichen, da uns bewusst ist, dass die 1. Liga unheimlich schwer ist. Wir haben nun den 20. Spieltag und 42 Punkte. Das ist ein Stück weit surreal. Wir wissen auch nicht immer, warum wir diese Spiele ziehen. Es ist aber die Moral. Es war kein verdienter oder schöner Sieg. Es war ein Sieg der Moral und das ist die Überschrift der Mannschaft!
Wenn es kein verdienter und schöner Sieg ist, muss man über recht kritische Abseits-Situation sprechen …
Rani Khedira: Ich habe es auch so empfunden, wie der Schiedsrichter entschieden hat. Daher bin ich auch sofort zu ihm gelaufen. Wir hatten auch vor der Saison eine Regelschulung und es nennt sich „Bad Play“, wenn man keinen kontrollierten Ball spielen kann. Es ist richtig, hier nicht auf Tor zu entscheiden.
Und wie begründeter der Schiedsrichter die Entscheidung:
Daniel Schlager: Wenn ich die Bilder sehe, ist es für mich ein nicht kontrolliertes Spielen des Verteidigers. Mit der Hacke kann man den Ball nicht kontrolliert spielen. Er sieht den Ball zwar, aber am Ende spielt er den Ball in einer unkontrollierten Art, da er den Ball nicht sieht. Das war das entscheidende Kriterium für mich. Man muss unterscheiden. Bis zum Sommer ging es um absichtliches Spielen des Balles. Der Spieler hat den Ball absichtlich gespielt, aber nicht kontrolliert … der Ball fliegt über ihn und er probiert ihn mit der Hacke zu klären, weil es nichts anders ging. Er hatte nicht die Zeit, sich umzudrehen und sich neu zu orientieren. Deshalb ist es für mich unkontrolliert und daher Abseits.
Wie sehen die Trainer das Spiel?
Marco Rose: Union ist eine tolle Mannschaft. Auch wir sind eine tolle Gemeinschaft. Das Spiel hatte in den Strafräumen nicht so viel zu bieten, aber es war ein großer Fight. Wir haben sehr viel für das Spiel getan, haben dann falsche Entscheidungen getroffen. Meine Mannschaft hat alles rausgefeuert. Union war wieder einmal mega effizient und hat sich damit am Ende auch den Sieg verdient.
Urs Fischer: Die Mannschaft hat über 90 Minuten gut gespielt. Sie war mutig und hat versucht, die Entlastung zu schaffen. Einmal mehr können wir einen Rückstand umbiegen. Die Mannschaft hat das überragend gemacht … um gewisse Dinge wettzumachen, brauchen wir die Solidarität und den Teamgeist. Das bedeutet, dass jeder Spieler an jedem Spieltag ans Limit geht. Das gelingt uns mal besser und Mal weniger gut. Die Mannschaft bewegt sich aber immer am Limit.
Und wie bewertet der „Sky“-Experte die sportliche Lage.
Lothar Matthäus: Die Leistung von Union Berlin in den letzten Jahren und in dieser Saison … sie sind in allen drei Wettbewerben noch dabei. Das ist für einen Klub, der erst vor fünf oder sechs Jahren aufgestiegen ist, eine enorme Leistung. Das verdient die allerhöchste Anerkennung. (Sky/TX)