Paul Drux: „Wir gehen mit Demut an das Turnier“.
Co-Gastgeber Polen und Frankreich haben die Handball-Weltmeisterschaft 2023 mit einem sehenswerten 24:26 für die französische Mannschaft eröffnet. Die deutschen Handballer sind erst am morgigen Freitag um 18:00 Uhr gegen Katar gefordert. Für die DHB-Auswahl ist Paul Drux im polnischen Katowice dabei. Kurz vor dem Start in die Weltmeisterschaft beantwortete der Kapitän der Füchse Berlin einige Fragen.
Paul, wie ist die Stimmung in der Mannschaft kurz vor Turnierstart?
Paul Drux: Wir verstehen uns echt super im Team, die Stimmung ist also sehr gut. Der Kader hat sich so langsam formiert, es kommen also nicht mehr so viele neue Gesichter dazu wie noch in den letzten Jahren. Das merkt man auch sportlich.
Was heißt das denn ganz genau?
Paul Drux: Die Abläufe sind allen bekannt, die Grundlage für ein eher erfolgreiches Zusammenspiel ist gegeben. Man merkt, dass sich ein Kern gebildet hat und genau das macht dann auch noch mehr Spaß!
Du gehörst eher zu den erfahreneren Spielern in dieser Mannschaft. Wie siehst Du Deine Rolle innerhalb dieser talentierten Nationalmannschaft?
Paul Drux: Ich durfte schon ein paar größere Turniere mitspielen und weiß, was auf mich zukommt. Da kann ich den noch jüngeren Spielern natürlich etwas mit auf den Weg geben. Ich würde mich aber dennoch nicht zu den „alten Hasen“ zählen. Wenn man auf der Platte steht, geht es darum, das bestmögliche für sein Team zu geben. Außerhalb der Partien geht es vor allem viel um positive Stimmung im Team.
Es ist nicht Deine erste Weltmeisterschaft. Ist solch ein Turnier trotzdem noch irgendwie Besonderes für Dich?
Paul Drux: Jedes Turnier ist anders, gerade wenn man die letzten beiden Jahre mit COVID-19 einfach einmal betrachtet. Es sind immer neue Nationen dabei, folglich neue Gegner und auch Gastgeberländer. Man kennt den groben Ablauf und weiß auch ungefähr, was auf einen zukommt. Eine gesunde Nervosität gehört aber dazu, daher freue ich mich, wenn es losgeht.
Ihr startet am Freitag gegen Katar. Was erwartest Du in Katowice?
Paul Drux: Ich kenne die Stadt nicht, habe aber gehört, dass es einige sehenswerte Ecken gibt. Sportlich haben wir den Anspruch, mit der maximalen Punktezahl aus der Gruppe zu gehen, um im Turnier beste Voraussetzungen zu haben. Aber jedes Spiel wird eine eigene Herausforderung, so gehen wir erst einmal Katar an.
Anschließend geht es dann gegen Serbien. Dort triffst Du auf Mijajlo Marsenic und zudem auf Dejan Milosavljev.
Paul Drux: Bestenfalls ist das Spiel dann der Kracher für die wichtigen Punkte in der Hauptrunde. Ich habe mit Mijajlo Marsenic schon ein Kaffee-Date ausgemacht und hoffe, dass Dejan auch im Kader stehen wird. Auf Club-Kollegen freut man sich immer besonders, auch wenn während der 60 Minuten allein nur der Sieg zählt. Den Respekt voreinander verliert man nie.
Auf welchem Leistungsstand ist die DHB-Auswahl für das Turnier?
Paul Drux: Es gibt sicherlich die großen Favoriten wie Titelverteidiger Dänemark, Europameister Schweden oder auch die Spanier. Dahinter sehe ich unser Team in einem erweiterten Kreis. Wir haben eine hungrige und dazu spielstarke Truppe. Wir gehen mit Demut an das Turnier, müssen uns aber vor niemandem verstecken. (TX)