Patrick Zieker: „Ich tue mir schwer damit, jetzt schon zu feiern“.
In der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga stand am vergangenen Spieltag nicht die Spiele um die internationalen Plätze im Fokus, sondern der nackte Abstiegskampf. Der GWD Minden empfing den TVB Stuttgart und beide Mannschaften boten einen Krimi auf dem Parkett. Nach der ersten Halbzeit sahen die Schwaben wie die Sieger aus, am reichte es für Patrick Zieker und die TVB-Kollegen zu einem 25:26-Sieg.
Patrick, feiert man nach diesem äußerst wichtigen Sieg gegen einen direkten Konkurrenten nun schon den Klassenerhalt in Stuttgart?
Patrick Zieker: Ich tue mir schwer damit, jetzt schon zu feiern. Wir haben in den vergangenen Jahren gemerkt, dass es erst am letzten Spieltag entschieden ist. Es war ein großer Schritt und wir sind stolz auf unsere Leistung. Wir freuen uns auf die kommenden Aufgaben, da es noch nicht sicher ist.
Von Klassenerhalt will noch keiner sprechen, aber was hat aus der Sicht des erfahrenen Geschäftsführers die Defensive bei Stuttgart so stabilisiert?
Jürgen Schweikardt: Wir haben nach der Hinrunde gemeinsam analysiert, dass die Abwehr unser großes Problem war. Da musste auch ich nichts eingefordert werden, das hat Roi Sanchez selbst erkannt. Er hat Kleinigkeiten verändert.
In der zweiten Halbzeit wurde es noch einmal richtig eng, das Ergebnis hätte auch ganz ausgehen können. Was war in der Phase los?
Patrick Zieker: Ich weiß nicht, was in dieser Phase passiert ist. Wir haben ein paar Bälle leichtfertig weggeschmissen und waren vielleicht auch überrascht, dass es auf einmal wieder unentschieden stand. Wir haben in dieser Phase des Spiels schlicht und einfach zu viele und leichte Fehler gemacht.
Herr Carstens, wie beurteilen Sie als Trainer das Spiel Ihrer Mindener?
Frank Carstens: In der ersten Halbzeit hat uns die technische Sicherheit gefehlt. Wir haben ohne große Not zu viele Fehler gemacht. In der zweiten Halbzeit war es ähnlich und auch die Hände wurden immer schwerer. Wir hatten wahrscheinlich das Gefühl, dass das Spiel schon vorbei ist und dann kam der Mut der Verzweiflung. Wir hatten noch Chancen und haben dieses Spiel wieder aufgemacht.
Wir haben überall gepunktet und überall Punkte liegengelassen. Alles ist möglich. Wir müssen die Mannschaft auf jedes Spiel maximal vorbereiten. Das haben wir in den letzten Monaten zunehmend besser gemacht. Im November waren wir doch im Grunde tot … wir sind jedoch weiterhin im Rennen. Wir sind heiß!
Und wie beurteilt der „Sky“-Experte den GWD Minden?
Pascal Hens: Minden ist zu spät aufgewacht, hat zu viele Chancen liegen gelassen. Erst als sie mit dem Rücken zur Wand standen, sind sie mutig vorgegangen, davor war es zu ängstlich. Sie haben nicht direkt mit der nötigen Überzeugung gespielt. Deshalb haben sie wohl auch verdient verloren.
In dieser Liga ist alles möglich. Minden hat in Flensburg einen Punkt geholt, weshalb sollten sie das in anderen Spielen nicht. Sie müssen von Spiel zu Spiel schauen und immer versuchen wirklich ihre Leistung abzurufen. (HBL/TX)
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