Pál Dárdai: „Auch die weltbeste Mannschaft hat ihre Fehlerquote“.
Das heutige Abendspiel um 18:30 Uhr in der Bundesliga ist: FC Bayern München gegen Hertha BSC Berlin. Während der deutsche Rekordmeister unter dem neuen Cheftrainer Julian Nagelsmann langsam wieder in die Spur findet, klaffen Anspruch und Wirklichkeit bei den Hauptstädtern wieder einmal maximal auseinander. Auf der offiziellen PK stellten sich Pál Dárdai und Arne Friedrich den fragenden Journalisten.
Herr Dárdai, ist Boateng wieder fit oder gibt es noch ein gewisses Restrisiko? Wie wichtig ist gerade er als Person bei so einem Spiel?
Pál Dárdai: Alle Spieler sind wichtig, nicht nur Prince. Er hat die ganze Woche nicht trainiert, nicht einmal individuell. Ich glaube, dass wird nichts mit München. Aber wir haben trotzdem einen guten Kader, der eine minimale Chance hat und diese wollen wir nutzen! Wir wollen versuchen etwas zu holen.
Köln ist es in der letzte Woche beinahe gelungen. Hat dieses Spiel für Sie neue Erkenntnisse gebracht?
Pál Dárdai: Wenn man das so sieht, haben wir ja gar keine Chance. Köln hat uns geschlagen und die Bayern haben dann gegen Köln gewonnen … aber wir müssen generell nicht auf andere schauen. Wenn wir gegen Bayern gespielt haben, haben wir uns immer gut präsentiert. Wir haben so viele Spiele gehabt, wo es richtig knapp war, egal ob wir geführt haben oder früh in Ruckstand geraten sind.
Wir werden unseren weg gehen, natürlich kann es dann auch passieren, dass man in München eine herbe Klatsche kassiert, aber auch das man mal wieder etwas holt. Wichtig ist erst einmal nur, dass wir unserem System treu bleiben und läuferisch ans Limit gehen. Den Rest werden wir dann am Samstagabend sehen.
Dodi Lukébakio hat im letzten Spiel sehr gut gespielt, könnte er zum Bayern-Schreck werden? Wird am Samstag überhaupt spielen?
Pál Dárdai: Würdest du ihn spielen lassen? Ja … gut, wenn du es sagst, dann spielt er auch. Dodi ist aktuell sehr gut drauf und hat auch die Woche über gut trainiert. Er ist nicht mehr vergleichbar mit dem Lukébakio aus der letzten Saison, ich bin sehr zufrieden mit seiner Einstellung und den Trainingsleistungen. Aber mit einem Spieler allein kannst du das Spiel gegen die Bayern nicht gewinnen, da müssen wir schon als Mannschaft funktionieren, viele Wege machen.
Diese Woche ist Ishak Belfodil zur Mannschaft gestoßen, ist er schon bereit, um in München zu spielen?
Pál Dárdai: Er ist auf jeden Fall dabei. Ob er von Anfang an spielt hängt davon ab, ob ich mit einer oder zwei Spitzen spielen werde. Das ist noch nicht entschieden. Wir wollen nicht nur defensiv stehen, wir wollen auch offensiv agieren.
München hat mit Julian Nagesmann einen neuen Trainer. Der Trainer stand in Leipzig für eine bestimmt Art von Fußball. Haben Sie am System und im Spiel bereits erste Unterschiede bei ihm analysieren können?
Pál Dárdai: Er ist ein absoluter Fachmann! Ja, es gibt schon unterschiede, aber ich will da jetzt nichts dazu sagen. Es sind minimale Sachen, die ich gesehen habe, wo wir eine Chance haben zu gewinnen und die will ich hier noch nicht verraten, auch die weltbeste Mannschaft hat ihre Fehlerquote!
Herr Friedrich, die Hertha hat in den letzten Jahren viel Geld investiert und diese Saison viel Geld durch Transfers eingenommen. Ist es eine Abkehr vom Geschäftsgebaren der Vergangenheit?
Arne Friedrich: Es gibt immer einen rein wirtschaftlichen Aspekt. Es wurde in der Vergangenheit äußerst viel Geld für den Kader ausgegeben. Transfers die in die 20 Millionen Euro gehen werden wir in naher Zukunft nicht mehr sehen, da wollen wir Abstand von nehmen. Wir werden so handeln, dass es gut für die Mannschaft und den Verein ist, dazu gehört es wirtschaftlich zu handeln. Wir stecken immer noch in einer Pandemie. Da gibt es Punkte die man auch beachten muss. Es ist natürlich dadurch nicht einfach für den Trainer, wir sind immer noch dabei an dem Kader zu basteln. Ich habe aber von Anfang an gesagt. dass dies eine Saison wird, in der wir uns stabilisieren wollen. Dazu gab es auch noch einen großen Umbruch. Wir haben einen großen neuen Staff ums Team herum bekommen, es werden neue Strukturen aufgebaut. Das sind alles positive Dinge, aber man muss uns da auch Zeit geben. Wir haben jetzt Geld durch Matheus Cunha eingenommen, das wissen auch andere Vereine und denken, Hertha hat Geld. Aber wir wollen es nicht eins zu eins wieder ausgeben, das macht die Sache schwieriger und braucht Zeit. Wir werden uns auf den Positionen verstärken, wo wir denken, dass wir noch etwas machen müssen.
Was sind die Positionen wo Hertha noch etwas machen will?
Arne Friedrich: Wir suchen noch für die offensive Außenbahn, dass ist der Wunsch von Pál. Es ist nicht einfach da gerade auf dieser Position noch vielen Klubs suchen, gerade in unserem Preissegment. Es gibt noch nichts zu vermelden, etwas Geduld müssen wir alle noch haben. (Hertha.TV/LB)
You must be logged in to post a comment.