Ons Jabeur: „Sie ist eine Inspiration für so viele Spielerinnen“.
Die unglaubliche Reise von Tatjana Maria in Wimbledon hat im Halbfinale ihr Ende gefunden. Trotz einer erneut eindrucksvollen Leistung verpasste die Spielerin vom Porsche Team Deutschland durch ein umkämpftes 2:6, 6:3, 1:6 gegen Ons Jabeur den Einzug ins Finale. Die Tunesierin ist die erste Afrikanerin in einem Major-Finale. Die positive Überraschung von Wimbledon 2022 war aber trotzdem Tatjana Maria.
Nach dem Finale nahm Ons Jabeur die unterlegene Tatjana Maria an der Hand, um gemeinsam den tosenden Beifall der Zuschauerinnen und Zuschauer auf dem Centre-Court zu genießen.
Ons Jabeur: Ich liebe sie!
Mit respektvollen Worten bedachte die Tunesierin die deutsche Freundin dann auch beim anschließenden Platz-Interview.
Ons Jabeur: Sie ist eine Inspiration für so viele Spielerinnen, auch für mich.
Im wichtigsten Match ihrer von Höhen und Tiefen geprägten Karriere benötigte Tatjana Maria einen längeren Anlauf. Die erste zweifache Mutter im Halbfinale von Wimbledon seit Margaret Court 1975, aktuell die Nummer 103 im WTA-Ranking, wirkte nervös und kassierte bereits in ihrem zweiten Aufschlagspiel ein Break. Das kostete die 34-jährige Schwäbin den ersten Satz. Im zweiten Durchgang wurde Tatjana Maria dann aber wieder zur „Comeback-Königin“, als welche sie im Verlauf dieses Turniers schon einige Spiele aus dem Feuer gerissen hatte. Sie spielte lockerer, nahm ihrer Freundin auf der anderen Seite des Netzes erstmals den Aufschlag ab und schaffte den Satzausgleich. Doch Ons Jabeur kam eindrucksvoll zurück. Die Gewinnerin des WTA-Rasenturniers in Berlin, die vor dem Wimbledon-Halbfinale zehn Matches in Folge auf Rasen gewonnen hat, war die aggressivere und mutigere Spielerin. Am Ende ging der Entscheidungssatz dann deutlich an die Tunesierin, eine ganz enge Freundin von Tatjana Maria, die bei den Turnieren sogar ab und zu auf die zwei Töchter Charlotte und Cecilia aufpasst.
Tatjana Maria: Das war doch eigentlich allein ihr Moment. Sie ist gerade ins Finale von Wimbledon eingezogen. Dass sie dieses Glück mit mir teilen wollte, zeigt was für eine tolle Person sie ist.
Ich wusste natürlich, dass es ein schweres Match werden würde. Auch sie spielt einen guten Slice und tolle Stoppbälle. Wir gehen ziemlich in die gleiche Richtung. Vor allem im dritten Satz hat sie dann kaum noch Fehler gemacht und das Match einfach ganz souverän zu Ende gespielt. Jetzt hoffe ich natürlich, dass sie auch das Finale noch gewinnen wird! (Porsche/TX)