Oliver Glasner: „Wir müssen wieder mehr Effizienz an den Tag legen“.
Die Länderspielpause ist vorbei, in der Bundesliga rollt am heutigen Freitag wieder der Ball. Eintracht Frankfurt empfängt um 20:30 Uhr den VfL Bochum. Beim kurzen Blick auf die Tabelle ist alles klar, beim intensiven Blick aber gar nicht. Während die Bochumer den Abstiegskampf voll angenommen haben, haben die Frankfurter eine Krise. Trainer Oliver Glasner weiß auf der offiziellen PK aber, wie Bochum so spielt.
Herr Glasner, der VfL Bochum kommt. Eine Mannschaft, die mit allen Mitteln um den Klassenerhalt kämpft. Was erwarten Sie für ein Spiel?
Oliver Glasner: Sie haben zuletzt zwei Mal zu Null gewonnen. Ihre Spielweise ist sehr körperbetont. Thomas Letsch scheint den Stil von Bochum wiedergefunden zu haben, mit dem sie in der vergangenen Saison souverän die Klasse gehalten haben. Eine Diskrepanz gibt es zwischen heim und auswärts. Zu Hause wachsen sie mit den Fans im Rücken auch gern einmal über sich hinaus. Sie spielen häufiger Mann gegen Mann, üben viel Druck aus, laufen sehr, sehr aggressiv an und lassen einem für einen geordneten Spielaufbau wenig Zeit und verfügen über hohe Intensität mit aggressivem Zweikampfverhalten. Sie spielen schnell in die Spitze und haben einen Torwart, der gerne lange Bälle schlägt, kommen oftmals über diese zweiten Bälle. Standards sind eine ihrer Stärken, diese versuchen sie immer wieder zu kreieren. Grundsätzlich wird es wichtig sein, Effizienz an den Tag zu legen. Zuletzt hatten wir klare Chancen, die wir Freitag wieder besser nutzen möchten.
Wie war das Arbeiten während der Länderspielpause?
Oliver Glasner: Die Arbeit war etwas zweigeteilt. Neben den elf Nationalspielern war auch der eine oder andere unterwegs: Makotos Vertragsverkündung in Japan, was sehr erfreulich ist; andere haben bereits mit der Trainerausbildung begonnen. Wir hatten den Test gegen Fürth, wobei es mich sehr gefreut hat, dass Junior Dina Ebimbe wieder dabei war. Nach einem freien Wochenende haben wir die Arbeiten wieder aufgenommen.
Die Formkurve ging in der letzten Zeit deutlich in den Keller. Können eventuell die Erfolge mit der Nationalmannschaft die Kurve verändern?
Oliver Glasner: Randal Kolo Muani hat eine großartige Entwicklung genommen, ist Stammspieler in der Nationalmannschaft. Auch, wenn Oliver Giroud in der Spitze ist, wird für Randal eine Position in der Startelf geschaffen, eine große Auszeichnung. Rafael hat ein großartiges Tor geschossen. Er hat zuletzt wieder mehr gespielt und viel geackert. Er hatte eben nicht das Quäntchen an Glück. Vielleicht läuft es fortan ein stückweit einfacher. Hoffentlich wirkt es sich positiv aus.
Jesper Lindström, Daichi Kamada und Sebastian Rode haben ein Karrierehoch in der Liga, Kolo Muani bricht Rekorde. Auch Aurélio Buta sowie Dina Ebimbe treffen. Die Jungs performen. Man hat herausragende Phasen, das reguliert sich im Laufe der Saison aber wieder. Da gibt es mal eine Delle, manchmal geht es vor dem Tor um Zentimeter. Ich sehe, wie sie täglich arbeiten und trainieren. Am meisten Sinn machen Bewertungen nach und nicht während einer Saison. (Eintracht Frankfurt/TX)
Foto: Oliver Glasner Copyright Eintracht Frankfurt