Oliver Bierhoff: „Ich glaube, dass wir gegen Spanien gewinnen können“.
Am heutigen Sonntag steigt „unser erstes Finale“, sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff zum eigentlich erst zweiten Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Spanien. Oliver Bierhoff gesteht im exklusiven Interview bei „MagentaTV“ nach der Niederlage gegen Japan: „In mir hat es richtig rumort. Es hat einfach rumort, weil wir eine große Chance vergeben haben“. Doch der DFB-Direktor glaubt an einen Sieg!
Deutschland könnte zum zweiten Mal in Folge bei einer Weltmeisterschaft in der Vorrunde ausscheiden. Herr Bierhoff, was macht das mit Ihnen?
Oliver Bierhoff: Nach dem Spiel gegen Japan hat es bei mir richtig rumort. So eine Niederlage ist kein schönes Gefühl, es hat aber bei mir so rumort, weil wir doch eine Chance vergeben haben. Wir hatten das Spiel im Griff, wir hatten die Chancen und hätten uns eigentlich nur noch belohnen müssen. Das hatten wir aber schon einige Male in den letzten Jahren … es ist recht vielfältig, an was ich in so einem Moment denke. Das wichtigste ist aber, dass wir den Erfolg bei der Weltmeisterschaft wollen, den Erfolg als Mannschaft für Deutschland.
Ich glaube aber weiter, dass wir gegen Spanien gewinnen können und es ist, so hart dies auch klingen mag, unser erstes Finale!
Man ist bei der letzten Welt- und Europameisterschaft früh ausgeschieden. Ist der Respekt, von einst, vor der deutschen Mannschaft geschwunden?
Oliver Bierhoff: Man sieht es generell, die kleineren Nationen haben aufgeholt … auch bei dieser Weltmeisterschaft kann man dies gut erkennen. Es ist also nicht nur für Deutschland schwieriger zu gewinnen. Das ist der eine Punkt, der andere Punkt ist auf uns bezogen die Effizienz. Wir lassen die Effizienz vermissen, die wir zuvor bei vielen Turnieren an den Tag gelegt haben. Auch bei der Weltmeisterschaft 2014 war dies eine unserer Tugenden. Da waren einige engere Spiele dabei, es war nicht nur alles super, super … es gibt bei einer Weltmeisterschaft immer wieder die engen Spiele. Und ich hatte es ja schon vor diesem Turnier gesagt: Man kann es sich nicht erlauben, Chancen liegen zu lassen. Kassiert man dann nämlich selbst das Tor, ist man ganz schnell weg.
Sie haben eine Ära im DFB geprägt. Geht es in der Partie gegen Spanien nur um den Verbleib im Turnier, oder droht sogar das Ende einer Ära?
Oliver Bierhoff: Es geht schon um mehr, nämlich um die Begeisterung rund um die Nationalmannschaft. Von 2004, da habe ich damals angefangen, bis 2018 haben wir eine extrem positive Begeisterung, eine extrem hohe Identifikation erfahren. Und ich streite es auch nicht ab, seit 2018 sind wir in einer sehr schwierigen Phase. In der Phase ist es uns nicht gelungen, bei den Ergebnissen und den Emotionen einmal wirklich nachhaltig den Durchbruch zu schaffen. Das ärgert uns alle … mit Blick auf die kommende Europameisterschaft im eigenen Land wäre es schon wichtig, auch hier ein erfolgreiches Turnier zu spielen. (MagentaSport/TX)
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