Olaf Janßen: „Ich bin wohl gerade der glücklichste Mensch der Welt“.
In der 3. Liga sind weitere Entscheidungen gefallen. Durch das 2:0 von Viktoria Köln über den 1.FC Kaiserslautern haben die „Domstädter“ den Klassenerhalt sicher. Die „roten Teufel“ haben durch die dritte Niederlage in Folge den direkten Aufstieg in die 2. Liga verpasst. In gut 14 Tagen geht es in der Relegation gegen Dynamo Dresden. In Köln wird dafür gefeiert, selbst Trainer Olaf Janßen wirkte nach dem Spiel erlöst.
Herr Janßen, der Sieg über den 1.FC Kaiserslautern bedeutet für den Gegner, der Aufstieg in die 2. Liga führt nur noch über die Relegation. Für Viktoria Köln bedeutet dieses 2:0 den Klassenerhalt. Wie geht es Ihnen jetzt?
Olaf Janßen: Wir müssen niemandem erzählen, wie groß der Druck war!
Niemand in ganz Fußball-Deutschland hat geglaubt gegen Kaiserslautern, die noch direkt hätten aufsteigen können, dass wir das irgendwie schaffen. Ich habe in keiner Phase des Spiels gemerkt, dass meine Mannschaft etwa Angst hatte, das Spiel zu verlieren. Natürlich war die zweite Hälfte eine andere … aber alle haben heute alles reingeschmissen. Ich bin wohl gerade der glücklichste Mensch der Welt!
Herr Wunderlich, Ihr Trainer ist „gerader der glücklichste Mensch der Welt“. Was ist dann der Sportvorstand?
Franz Wunderlich: Da war schon enormer Druck auf dem Kessel. Die letzten zwei, drei Wochen liefen komplett in eine andere Richtung. So ist der Fußball manchmal.
Ich glaube, eine große Stärke war, dass wir intern alle sehr ruhig geblieben sind. In aller erste Linie auch unser Trainer. Da ich ganz nah an ihm dran bin und weiß, wie viel Energie der reingesteckt hat … er kommt aus dieser Stadt und war diese Woche ziemlich am Boden, aber ich denke, er hat sich das einfach verdient mit dem Team. Die Mannschaft hat ihm das zurückgezahlt und das freut mich für ihn … ich bin nun unglaublich stolz. Die Mannschaft hat von der ersten Minute an gezeigt, dass wir da sind. Wir waren bissig und griffig. Wir haben unser Tor in der zweiten Halbzeit mit unserem Leben verteidigt. Nun ist feiern angesagt. Das war ein richtig brutales Jahr!
Mit Deinem Kopfball zum 1:0 hast Du den Weg für den Klassenerhalt bereitet. Klassenerhalt gegen den 1.FC Kaiserslautern. Wie klingt das?
Moritz Fritz: Ich kann es nicht in Worte fassen. Es fühlt sich einfach unglaublich an. Heute hat alles gepasst, von der Atmosphäre und vom Spielverlauf. Schöner geht es nicht … wir hatten einen unglaublichen Fokus und eine enorme Drucksituation. Wir wussten, wie schwer es wird. Wir hatten aber auch einen super Plan.
Herr Antwerpen, die nächste Niederlage für Ihre Mannschaft. Woran lag es am heutigen Tag gegen Viktoria Köln? Und in der Relegation geht es dann gegen Dynamo Dresden. Ist es machbar?
Marco Antwerpen: In der ersten Halbzeit hatten wir zwar die Ballkontrolle, aber die besseren Chancen hatte Köln. Du musst dich da viel mehr bewegen, griffiger sein. Es hat sich eben fortgesetzt, was wir schon gegen Wiesbaden und gegen Dortmund gespielt haben …wir hatten ja noch die zweite Halbzeit. Da sah es viel besser aus. Da haben wir leidenschaftlichen Fußball gespielt, so wie wir es auch vor diesen drei verlorenen Spielen gespielt haben. Man muss da auch mal wieder ein ganz anderes Attribut in so ein Spiel reinziehen. Wir haben aber in der Saison schon viel erreicht.
Wir gehen jetzt in zwei Spiele, die offen sind. Wir müssen die richtigen Schlüsse aus dem Spiel ziehen. Das tun wir auch. Und dann werden wir die zwei Spiele gewinnen.
Herr Janßen, Sie haben als Spieler viele positive und auch negative Momente erfahren. Jetzt solch einen positiven Moment auch als Trainer.
Olaf Janßen: Mein schönster Moment war der Klassenerhalt mit Eintracht Frankfurt, den uns kein Mensch mehr zugetraut hatte. Wir haben es als Geschenk verstanden. Wir hatten zweimal die Möglichkeit, solch einen ganz besonderen Moment, der allen in Erinnerung bleiben wird, zu schaffen. Das trieb die Mannschaft an. (MagentaSport/TX)
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