Nils Politt: „Es ist ein Traum, eine Etappe bei einer Tour de France zu gewinnen“.
Unerwartet und umso schöner. Die Welt rechnete mit einem Massensprint im Finale, Nils Politt hatte etwas dagegen. Als Solist unweit der Arena von Nîmes gelang dem Profi von Bora-hansgrohe sein allererster Etappensieg bei einer Tour de France und der erste Triumph eines deutschen Fahrers 2021. Sein größter Erfolg … am Tag, an dem Teamkamerad Peter Sagan aufgeben musste. Mehr dazu unter www.letour.fr.
Nils, Dein erste Etappensieg bei der Tour de France. Dann auch noch allein als Ausreißer aus einer Fluchtgruppe. Kannst Du diesen Tag beschreiben?
Nils Politt: Es ist unglaublich, ein Traum der wahr wird.
Heute am Morgen musste Peter die Tour de France leider aufgeben, das war ein ordentlicher Rückschlag gleich zum Aufstehen, aber unser gesamter Focus lag und liegt auf Wilco und seiner Platzierung in der Gesamtwertung.
Natürlich hat sich auch unsere Taktik geändert und wir haben nicht mehr auf einen Sprint spekuliert. Zu Beginn gab es Windkante, da flog alles auseinander und es hat sich schnell diese Gruppe gebildet. Eine sehr starke Gruppe. Ich hatte die letzten Tage schon gute Beine und mich auch wirklich sehr gut vom Mont Ventoux erholt, da habe ich heute alles versucht und am Ende gewonnen
Kannst Du ein wenig zu Deinen Attacken sagen?
Nils Politt: Ich musste früh in die Offensive und das Rennen hart machen, denn es waren einige schnelle Leute in der Gruppe. Ich war dann der erste, der attackiert hat, ziemlich früh, aber im Auto haben sie mir gesagt, ich soll es probieren. Auch an der letzten Welle haben sie mich ermutigt, es zu versuchen und durchzuziehen. Alleine über die Linie zu rollen ist unbeschreiblich. Man opfert so viel für den Sport, ist oft weg von der Familie, heute hat sich dies alles bezahlt gemacht!
Es ist ein Traum, eine Etappe bei einer Tour de France zu gewinnen!
Das ist der allergrößte Sieg, den es gibt … eine Etappe bei der Tour!
Herr Poitschke, für Sie als sportlichen Leiter war doch heute alles dabei?
Enrico Poitschke: Was für ein Tag. Zuerst musste Peter aufgeben, dann gewinnen wir die Etappe. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Es war ein wahnsinniger Ritt von Nils und ein absolut verdienter Erfolg. Wir waren am Anfang der Etappe aktiv, um Wilco im Wind zu beschützen. Nils war dann in der Gruppe und wir wussten, dass wir nicht auf einen Sprint spekulieren können. Wir gingen dann früh in die Offensive und Nils hat das schließlich perfekt umgesetzt. Ein unbeschreiblicher Sieg für ihn und das gesamte Team! (TX)
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