Niklas Landin: „Am Ende zählen die zwei Punkte gegen den Spitzenreiter“.
Am Sonntag um 14:00 Uhr empfing der THW Kiel die Füchse Berlin, das absolute Spitzenspiel in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga am letzten Wochenende.Und die Partie war eines Spitzenspiels würdig. Beide Mannschaften zeigten, warum sie zu den besten deutschen Mannschaften seit Jahren gehören. Am Ende siegte der THW Kiel mit 36:29, auch wegen der 23 Paraden von THW-Torwart Niklas Landin.
Niklas, 36:29 gegen den Tabellenführer. War das heute ein Spitzenspiel?
Niklas Landin: Es war ein richtiges Spitzenspiel: Mit Kulisse, Chaos und allem. Es hat extrem viel Spaß gemacht. Solche Spiele, die auch in unsere Richtung gehen, haben wir vermisst. Es ist schwer, das zu beschreiben.
„Sky“-Experte Stefan Kretzschmar meinte nur: „Der THW Kiel-Landin war sehr gut“, nicht nur aufgrund der 23 Paraden. Aber eben diese 23 Paraden sind ein neuer persönlicher Bestwert in der Bundesliga …
Niklas Landin: Die Paraden sind eine Sache, zwei Punkte gegen den Spitzenreiter sind eine ganz andere Sache. Dass ist das, was am Ende zählt. Wir sind glücklich, dass wir gegen die Füchse, die bisher eine extrem starke Saison gespielt haben, so ein Spiel abliefern konnten!
Wie sieht das Fazit des Experten und Funktionärs der Füchse Berlin aus!
Stefan Kretzschmar: Wenn man in Kiel 29 Tore wirft, Landin 23 Paraden hat, hat man es offensiv bis auf den Abschluss nicht ganz schlecht gelöst. Wenn der beste Torwart der Welt noch seinen eigenen Rekord nach elf Jahren Bundesliga in solch einem Spiel aufstellt, wird es eng. Man muss sagen: Es ist die Abschlussschwäche gewesen. Mein Respekt an Kiel, die waren heute heiß!
Der THW Kiel-Landin war sehr gut. Landin mit 23 Paraden. Wenn ein Spieler solch eine Leistung abruft, bleibt mir als Handball-Fan, obwohl ich ein Verantwortlicher der Füchse bin, nur, das zu respektieren und anzuerkennen. Eine Weltklasse-Leistung von Landin. Der THW war sehr präsent, wollte siegen.
Und wie sieht der andere „Sky“-Experte Pascal Hens diese Niederlage für die Füchse Berlin, mit Blick auf die Meisterschaft?
Pascal Hens: Es war eine große Chance für Berlin, das heißt jedoch nicht, dass es nach der Niederlage durch ist. Sie sind jetzt Verfolger und es kommen noch viele, interessante Spiele in 2023!
Steffen, langsam kündigt sich Deine Rückkehr an. Dies wären dann die letzten Spiele mit Niklas Landinund Sander Sagosen. Was bedeutet das für Kiel?
Steffen Weinhold: Sportlich wäre es zu schön, wenn beide länger bei uns bleiben. Menschlich fehlt auch viel. Sander ist ein Spieler, der immer für einen Scherz gut ist und viel einstecken kann, wenn man sich über ihn lustig macht. Mit Niklas fehlt mir mein Sitznachbar in der Kabine, im Bus sitzt er vor mir. Ich bin oft im Gespräch mit ihm. Auch er wird mir fehlen. Die zwei Spieler sind nicht nur sportlich wichtig für uns, auch rein menschlich hinterlassen sie eine Lücke. (HBL/TX)
Foto: LIQUY MOLLY HBL