Nele Bayn und Andrea Herzog: „Wir freuen uns über die Bronzemedaille“.
Die dritten European Games finden derzeit im polnischen Krakau statt, das Team D feiert bereits vom ersten Tag an Medaillen, sowohl Bronze, Silber als auch Gold. Bei den European Games 2023 haben Nele Bayn und Andrea Herzog im Kanu-Slalom des Teamwettbewerbs die Bronzemedaille gewonnen. Im Interview kurz nach dem Rennen redet das Duo über den Wettkampf und die weiteren Erwartungen vor Ort.
Wie fühlt sich Bronze bei den European Games an?
Nele Bayn: Es war schon eine schwierige Strecke, man musste viel aufeinander achten und schauen, fährt der eine raus, dann muss der andere wieder reinfahren. Immer auf die nächste Person achten, dass man nicht im Weg rumfährt. Darum war es schon sehr anspruchsvoll als Mannschaft, aber wir haben es gut gemeistert und sind auf jeden Fall zufrieden mit dem Lauf. Und dass die Bronzemedaille auch noch dabei rausgekommen ist, freut uns umso mehr!
Andrea Herzog: Wir freuen uns erst einmal riesig über die Bronzemedaille. Wir sind ins Ziel gekommen, waren dann erst einmal auf dem ersten Platz. Die nächsten zwei Mannschaften haben uns dann direkt verdrängt, und dann kamen noch zwei weitere Mannschaften … wir mussten also noch warten und zittern. Als wir dann auf diesem dritten Platz geblieben sind, haben wir uns riesig gefreut. Und für uns ist es ein sehr guter Einstieg in die Europameisterschaft.
Gibt es eine Erklärung für die Strafsekunden?
Nele Bayn: Die beiden Strafsekunden habe ich gemacht, leider am letzten Tor. Das ist natürlich super ärgerlich. Ohne diese Berührung wären wir, glaube ich, sogar auf dem zweiten Platz gewesen. Das kann man nicht ändern, so ist es halt … trotzdem sind wir aber zufrieden mit dem dritten Platz.
Wie läuft die Kommunikation auf dem Wasser ab?
Andrea Herzog: Eine richtige Kommunikation findet eigentlich mehr statt. Vor dem Wettkampf gehen wir geschlossen die Strecke ab, besprechen dabei die Punkte … jeder weiß, was der andere also macht. Dazu kommt dann ein sehr großer Anteil an Erfahrung, Blickkontakt reicht bereits aus. Also viel Reden gibt es auf dem Wasser nicht, es ist Blickkontakt und Erfahrung!
Wie sieht die Zielsetzung für das Einzel aus?
Andrea Herzog: Ich glaube, das deutsche Team ist stark und wir haben auf jeden Fall auch gute Medaillenchancen. Aber Einzel ist noch einmal etwas völlig anderes als der Teamwettbewerb und die Konkurrenz ist unglaublich stark. Wir müssen also richtig abliefern. Die erste Aufgabe ist überhaupt in das Finale zu kommen und dann muss man schauen was drin ist. Wir werden uns alle anfeuern und den Rest muss man schauen … eine Medaille wäre schön.
Und was ist bei der Weltmeisterschaft 2023 drin?
Andrea Herzog: Bei der Weltmeisterschaft in London geht es für uns auch um die Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Wobei es auch hier schon bei den European Games um die Quotenplätze geht, weil es rückwirkend betrachtet wird. Heißt: Wir wollen hier schon unsere Leistung bringen und dann natürlich auch bei der Weltmeisterschaft. Wir hoffen auf Medaillen in London, weil wir in den letzten vier Jahren den Titel immer in Deutschland gehalten haben. Man kann sagen, dass wir eine sehr gute Glücksträhne haben und da wollen wir als Mannschaft anknüpfen. Wir werden also auch dort alles geben. (DOSB/TX)
Foto: Andrea Herzog und Nele Bayn Copyright DOSB