Michael Woods: „Ich wollte nur mein Bestes geben“.
Michael Woods hat die letzte Etappe, oder ein wahrhaftiges Ausscheidungsfahren, vor dem ersten Ruhetag bei der Tour de France 2023 gewonnen. Bis gut 500 Meter vor dem Ziel sah Matteo Jorgenson wie der Sieger aus, doch dann ging nichts mehr. Erst flog der kanadische Sieger am Amerikaner vorbei, dann auch Pierre Latour und schließlich quälte sich Matej Mohoric auch noch vorbei. Mehr unter: www.letour.fr.
Michael, wie fühlt sich dieser Etappensieg an?
Michael Woods: Ich bin absolut stolz auf mich und auf mein Team. Es ist etwas Besonderes, hier zu gewinnen. Ich bin 36 Jahre alt, werde dieses Jahr 37, ich werde nicht jünger. Eine Etappe bei der Tour de France zu gewinnen, war mein ultimatives Ziel. Jetzt bin ich kaputt, aber auch sehr, sehr glücklich!
In der Fluchtgruppe sahst Du stark aus, doch dann sprang Matteo Jorgenson weg und sah schon wie der Sieger aus. War das alles nur Taktik?
Michael Woods: Ich wünschte, ich könnte sagen, dass dieser Sieg heute geplant war, aber so wie das Rennen lief, war ich der am meisten beobachtetet Mann. Ich musste geduldig sein und nicht an den Sieg denken, als ich hinter Jorgenson fuhr. Ich dachte nicht daran, ihn einzuholen, sondern wollte nur mein Bestes geben!
Hast Du solch eine Etappe schon mal erlebt?
Michael Woods: Es war sehr ähnlich wie bei meinem Sieg bei der Vuelta a España 2018. Ein schneller Start, viele Angriffe der Teams vor dem letzten steilen Anstieg und am Ende habe ich es trotz dieser Qualen geschafft. Es ist ein wahr gewordener Traum. Diese großartigen Menschen, die ich um mich habe, angefangen bei meiner Frau und meinen Kindern, haben es möglich gemacht!
Pierre, bist Du mit dem zweiten Platz vor dem Ruhetag zufrieden?
Pierre Latour: Ich bin richtig kaputt, aber trotzdem zufrieden. Die Etappe war von der ersten Minute an hart, weil die Teams sie extrem schnell gemacht haben. Doch wir konnten uns lösen, weil die beiden großen Teams es gestattet haben … und die Fluchtgruppe richtig gut lief. Am Schlussanstieg musste ich mein Tempo fahren und konnte am Ende sogar noch Positionen gewinnen. Mehr war nicht mehr drin.
Matej, wie war der heutige Tag so für Dich?
Matej Mohorič: Heute war eigentlich keine Etappe, die für mich geplant war. Aber ich war von Anfang an in der Fluchtgruppe drin … als ich das Go bekam, habe ich alles gegeben. Ich wollte den Sieg, aber bei der Attacke von Jorgenson habe ich zu lange gezögert. Dann war es schwer, die Lücke zu schließen. Und als dann Woods und Latour kamen, hatte ich nichts mehr übrig. Trotzdem finde ich, die Form ist gut. Deshalb freue ich mich auf Etappen, die mir liegen. (TX)
Foto: Michael Woods Copyright ASO