Michael Matthews: „Dieser Sieg heute ist für meine Tochter“.
Was für eine Etappe im Mittelgebirge. Eine 20-köpfige Fluchtgruppe bestimmte das Bild und die Profis schenkten sich nichts. Ständige Attacken und am letzten Anstieg flog der einzige Sprinter in der Gruppe an allen vorbei. Michael Matthews konnte die Konkurrenz im Berg distanzieren. Alberto Bettiol und Thibaut Pinot kamen nur noch in Sichtweite zum Australier ins Ziel. Mehr dazu gibt es immer unter: www.letour.fr.
Michael, was für ein Rennen, was für ein letzter Anstieg. Wie fühlst Du Dich?
Michael Matthews: Dieser Sieg beschreibt meine Karriere sehr gut … ein ständiges Auf und Ab. Aber natürlich bin ich heute super glücklich!
Du gehörst eher zu den Sprintern. Wie hast Du diese Etappe überstanden?
Michael Matthews: Meine Frau und meine Tochter haben immer an mich geglaubt. Ich musste in meiner Karriere einige Niederschläge einstecken, aber ich bin immer wieder aufgestanden. Dieser Sieg heute ist für meine Tochter!
Meine Tochter ist erst vier Jahre alt. Ich wollte ihr heute unbedingt zeigen, wofür ich eigentlich die ganze Zeit unterwegs bin. Ich habe während des Anstiegs an meine Frau und meine Tochter gedacht, daran, wie sie sich für mich aufopfern. Hoffentlich konnte ich ihnen heute zeigen, warum wir diese Opfer bringen.
Sieg ist Sieg … hätten andere Etappen nicht etwas mehr für Dich gepasst?
Michael Matthews: Gestern haben wir die Gelegenheit auf einer Etappe verpasst, die eigentlich richtig gut für mich war. Das Ziel der Mannschaft war, mindestens eine der letzten drei Etappen zu gewinnen. Nachdem ich zwei Mal Zweiter geworden bin, sind mir langsam die Chancen auf einen Sieg bei dieser Tour ausgegangen. Und ich wollte heute allen zeigen, dass ich nicht nur ein Sprinter bin, sondern dass ich auch so fahren kann, wie ich es heute getan habe.
Alberto, ein starker zweiter Platz. Wie geht es Dir nach dieser Ankunft?
Alberto Bettiol: Ich habe heute alles gegeben. Mehr ging nicht. Das Finale war hart und ich war komplett am Anschlag. Mehr ging einfach nicht.
Thibaut, eine Etappe sowie ein letzter Anstieg nach Deinem Geschmack?
Thibaut Pinot: Es war wohl die stärkste Fluchtgruppe bei dieser Tour de France. Ich wusste, dass es kompliziert werden würde, wenn wir als Gruppe an der letzten Rampe ankommen würden. Vor allem Fahrer wie mich, will man nicht dabei haben. Von daher wurden auf den letzten 50 Kilometer immer wieder Angriffe gefahren, die es mir schwer machten, dabei zu bleiben. Aber Stefan hat sich aufgeopfert und fast alle Lücken für mich geschlossen. Danke. (TX)