Michael Köllner: „Wir haben uns die drei Punkte verdient“.
Nach sechs Niederlagen in Folge trennte sich der FC Ingolstadt von Trainer Guerino Capretti. Unter dem neuen Übungsleiter Michael Köllner gleich der erste Sieg, dazu ein klarer Sieg. Die Mannschaft feierte ein souveränes 3:0 beim Tabellenletzten SV Meppen. „Es sieht gar nicht gut aus“, brachte es Heiner Beckmann, Sportvorstand Meppen, bei „MagentaSport“ auf den Punkt. Doch Meppen wird nicht aufgeben!
Herr Köllner, das Jahr 2023 fing nicht gut für Sie an, mit der Beurlaubung beim TSV 1860 München. Unter der Woche haben Sie nun ein wenig kurzfristig den FC Ingolstadt übernommen. Auch wenn Sie die Liga kennen, mit einem 3:0 in Meppen startet man auch nicht zwangsläufig. Wie ist die aktuelle Gefühlswelt?
Michael Köllner: Die Jungs freuen sich. Die haben mächtig in das Spiel investiert. Wir haben uns die drei Punkte mit einer starken kämpferischen Leistung verdient.
Bis zum ersten Tor war das gesamte Spiel doch ein wenig zäh, doch danach haben scheinbar alle Automatismen wieder gegriffen. Ist es so einfach?
Michael Köllner: Man hat deutlich gesehen, dass beide Mannschaften keine gute Saison, keine gute Rückrunde gespielt haben. Wir haben einen Haufen Gegentore kassiert, daher war es wichtig, dass wir zu null spielen. Der Platz in Meppen war auch nicht so gut. Das muss man annehmen. Das hat die Mannschaft und darauf bin ich stolz. Das gibt uns auch Rückenwind für die kommenden Aufgaben. Das wird Selbstvertrauen geben und ich bin froh, dass wir das in drei Tagen hinbekommen haben … solch einen Sieg wünscht man sich natürlich an Ostern! Wir haben eine kleine Auferstehung hingelegt. Mit einem souveränen Sieg!
Herr Beckmann, kann man als Sportvorstand beim SV Meppen noch hoffen?
Heiner Beckmann: Es sieht gar nicht gut aus! Doch auf der anderen Seite heißt es doch so treffend: Aufgeben kann man einen Brief bei der Post. So weit sind wir noch nicht … wir brauchen noch ein paar Siege und uns laufen leider die Spiele davon.
Patrick, ein Tor gemacht. Aber wesentlich wichtiger war der Sieg, oder?
Patrick Schmidt: Es ist eine Erleichterung. Man muss sich nur die letzten Wochen anschauen. Wir haben uns gesagt, dass wir bei null anfangen. Wir haben jetzt acht Spiele, die sehen wir als neue Spiele … wie eine neue Saison. Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen. Was war, das liegt hinter uns. Das können wir nicht mehr ändern. Die Zukunft schon. Ich denke, das war genau der Schritt, den wir gebraucht haben. So holt man in der 3. Liga Punkte. Das ist der Weg!
Herr Grlic, als Sportdirektor des FC Ingolstadt haben Sie eine recht turbulente Woche hinter sich. Warum ist Michael Köllner genau der richtige Trainer jetzt?
Ivica Grlic: Er hat Erfahrung, eine gewisse Lockerheit und eine direkte Ansprache. Man darf nicht vergessen, dass wir zum Schluss einer Saison kommen. Wir sind mit Abstand die schlechteste Rückrundenmannschaft. Wir haben zudem mit die meisten Gegentore bekommen und das müssen wir verändern. Da glaube ich, dass Michael durch seine Art und Weise, durch seine fordernde und lockere Art die Mannschaft hinbekommt, und dass wir einfach den Klassenerhalt so früh wie möglich eintüten, damit wir dann frühzeitig schon für die Zukunft wieder planen können. (MagentaSport/TX)
Foto: Michael Köllner Copyright MagentaSport