Michael Ballack: „Wir wollen nicht den Fußball völlig neu erfinden“.
Die gesamte sportliche Leitung beim DFB steht mittlerweile akut zur Disposition. Mit der Vertragsauflösung durch Oliver Bierhoff sieht Bundestrainer „Hansi“ Flick „eine kaum zu schließende Lücke“ für sein Trainerteam und sich. „Das ist erst mal löblich und beschreibt auch das Vertrauensverhältnis, das beide hatten. Nur reden wir hier über sportlichen Erfolg“, monierte „MagentaTV“-Experte Michael Ballack dabei an.
Ist Matthias Sammer die einzig logische Nachfolge auf Oliver Bierhoff?
Michael Ballack: Er war schon Sportdirektor beim DFB. Er hat das schon in Klubs bewiesen, im Tagesgeschäft. Er beweist das auch durch inhaltliche Formulierungen, also das hat Fundament, da ist Inhalt da. Wichtig ist, dass man die Leute, egal wer das ist, begeistern kann, und dass sie meiner Meinung nach auch immer noch eine gewisse Unabhängigkeit haben!
Wir wollen nicht den Fußball völlig neu erfinden, wir wollen nur gewisse Dinge und das, glaube ich, hat Matthias auch gesagt, wieder in die Nationalmannschaft tragen, in die Köpfe der Spieler … ich klinge mal ein langweilig: Disziplin, Zuverlässigkeit, Zweikämpfe auf dem Platz, grundsätzliche Verbissenheit … auch Leidensfähigkeit, die wir auf den Platz bringen können. Die Attribute, die uns ausgezeichnet haben, uns erfolgreich gemacht haben.
Sollte der Bundestrainer ein Mitspracherecht haben?
Michael Ballack: Wir sind in einer Phase, in der wir, glaube ich, Dinge neu ordnen, neu besprechen im gesamten DFB, nicht nur personell. Die Ausrichtung ist wichtig und demzufolge auch schlussfolgernd die Personen, die installiert werden, die diese Entscheidungen dann treffen, wer in Zukunft auch Trainer sein wird. Und ich glaube es sollte nicht umgedreht sein, dass ein Trainer Mitbestimmung hat, wer jetzt diesen Posten innehat.
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar überstrahlte das 6:1 von Portugal über die Schweiz alles. Die Gefühlswelt in beiden Lagern war eindeutig.
Fernado Santos: Perfekt nicht, aber sehr gut, würde ich sagen. Konzentration war voll da und das Spiel war toll.
Goncalo Ramos: Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es ist wirklich ein Traum … nur einTraum.
Michael Ballack: Heute hat Ramos gezeigt, dass Portugal auch hinter Ronaldo über genügend Qualität verfügt, um ihn zu ersetzen. Und es hat der portugiesischen Mannschaft heute auf jeden Fall gutgetan. Dieser Wechsel der Kreativität. Sie waren sehr flexibel und natürlich mit drei Toren als Ersatz für Ronaldo … das spricht am Ende eigentlich allein für sich. (MagentaSport/TX)
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