Mathieu van der Poel: „ Ein Monument, das ich unbedingt gewinnen wollte “.
Mathieu van der Poel hat es wieder einmal seinem berühmten Großvater Raymond Poulidor gleichgemacht. Der 28-jährige Niederländer hat als Solist zum ersten Mal den Klassiker Mailand-San Remo gewonnen. Wie sein Großvater, der die Primavera im Jahr 1961 gewann. Mathieu van der Poel attackierte am letzten Anstieg und riss die Lücke. Im Verfolgersprint setzte sich Filippo Ganna gegen Wout van Aert durch.
Mathieu, hattest Du heute geplant, im Poggio zu attackieren?
Mathieu van der Poel: Es gab kein besseres Szenario als dieses. Das Rennen war nicht so hart wie wir es erwartet hatten und meine Beine waren im letzten Anstieg noch super frisch. Von daher war mir klar, ich will im Poggio eine Attacke lancieren. Das war immer eines der Rennen, das ich unbedingt einmal gewinnen wollte. Es ist ein Monument und von daher ein besonderes Rennen.
62 Jahre nach Deinem Großvater hast Du nun Mailand-San Remo gewonnen. Macht dies den Sieg so besonders für Dich?
Mathieu van der Poel: Nicht nur, weil es mein Großvater gewonnen hat, sondern weil es zu den Monumenten im Radsport gehör. Ein Monument, welches ich einmal unbedingt gewinnen wollte. Ich war sehr fokussiert auf dieses Rennen, seit dem ich zu Anfang des Jahres wieder mit dem Training auf der Straße begonnen hatte. Mein Level hat sich mit jedem Rennen gesteigert und heute war mein bestes Level!
Als Du über den Poggio warst, konntest Du glauben, dass Du mit der Attacke gegen Wout van Aert und Tadej Pogacar erfolgreich warst?
Mathieu van der Poel: Ich habe mich umgesehen und da war dann keiner mehr. In der Abfahrt bin ich dann kein großes Risiko gegangen.
Filippo, der zweite Platz bei einem Frühjahrsklassiker wie Mailand-San Remo. Dabei musstest Du Dich im Verfolgersprint gegen Wout van Aert sowie Tadej Pogacar durchgesetzt. Wie fühlst Du Dich?
Filippo Ganna: Ich bin enttäuscht über den zweiten Platz, aber doch sehr glücklich über den gesamten Tag … ich bin nie zuvor solch einen guten Sprint gefahren. Ich habe schon ein paar zweite Plätze geholt, aber der ist sehr speziell für mich.
Wout, am Ende hat Dein größter Konkurrent gewonnen …
Wout van Aert: Am Ende kann ich mit dem Ergebnis leben … wir machen uns hier keine Vorwürfe. Mathieu war extrem stark. Er hat im richtigen Moment angegriffen und ist der verdiente Sieger. Meine Glückwünsche gehen heute an ihn. Es ging sehr schnell. Wir haben die Ausreißer in Reichweite gehalten, deshalb war das Tempo den ganzen Tag über hoch. Auf der Cipressa ging es nicht mehr so gut. Wir kamen mit einer großen Gruppe am Fuße des Poggios an. (TX)
Foto: Mathieu van der Poel Copyright Cycling Pro