Matej Mohoric: „Es ist für mich und das Team sehr emotional“.
Die Tour de France 2023 nähert sich unaufhaltsam Paris, doch das Peloton liefert weiter Radsport auf höchstem Niveau. Auf den hügeligen Straßen im Departement Jura erzielte Sieger Matej Mohoric mit seinen beiden Fluchthelfern Kasper Asgreen und Ben O’Connor eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwas über 49 Kilometer pro Stunde. Radsport auf dem höchsten Niveau! Mehr dazu unter: www.letour.fr.
Matej, was bedeutet Dir dieser Etappensieg?
Matej Mohoric: Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel, denn es ist hart und grausam, Radprofi zu sein. Man muss in der Vorbereitung viel leiden, um sich vorzubereiten, und dann merkt man, dass alle so stark sind, dass es schwierig ist, den Rädern zu folgen. Neulich, am Col de la Loze, war ich leer. Man sieht, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeden Morgen um 6:00 Uhr aufstehen müssen, um schließlich bis in die Nacht zu arbeiten. Manchmal kämpft man so sehr, dass man denkt, man gehöre nicht hierher. Aber man muss erkennen, dass jeder zu kämpfen hat.
Wie war denn der heutige Kampf?
Matej Mohoric: Heute musste ich Kasper folgen … für Gino, für alles. Ich musste an sein Hinterrad gehen und ihn auf der Linie schlagen. Als er attackierte, habe ich ihn verfolgt und nur versucht, ihm bis zum Gipfel des Anstiegs zu folgen. Ich habe auch dazu beigetragen, dass wir uns absetzen konnten. Als Ben angriff, wusste ich, dass er es tun würde, denn es war die einzige Chance, die er für sich hatte. Ich wusste, dass Kasper reagieren würde, und dann habe ich ihn auf der Linie überholt.
Im Ziel hat sich direkt eine Art von Anspannung bei Dir gelöst. Was war denn am heutigen Erfolg so emotional für Dich?
Matej Mohoric: Ich weiß, dass ich stark genug bin, um eine Etappe bei der Tour de France zu gewinnen, denn ich habe es bereits geschafft. Es ist für mich und für das Team sehr emotional, weil wir eine harte Zeit hinter uns haben.
Kasper, vor gut 24 Stunden der Etappensieg. Jetzt um Reifenbreite im Sprint geschlagen. Wie fühlst Du Dich?
Kasper Asgreen: Ich bin enttäuscht, was normal ist, wenn man so nah dran ist. Die Beine waren nach dem gestrigen Tag leer. Es dauerte ewig, bis sich eine Gruppe bildete … da ich mich gut fühlte und schon dabei war, nutzte ich meine Chance und machte mit den anderen beiden Jungs weiter Druck. Wir fuhren von Anfang an alle Vollgas. Rückblickend denke ich nicht, dass ich im Sprint wirklich etwas anders hätte machen können, denn ich habe wieder einmal alles in den Sprint investiert.
Ben, ein starker dritter Platz für Dich. Oder?
Ben O’Connor: Es war ein weiterer verrückter Tag. Alle fuhren diese Etappe wie einen Klassiker, obwohl wir uns in der dritten Woche der Tour de France befinden. Das Tempo war höllisch. Auf dem letzten Kilometer habe ich mein Glück versucht, weil ich wusste, dass es schwierig werden würde, den Sprint zu gewinnen. Es hat nicht geklappt, aber zumindest bereue ich nichts. In diesen Tagen geht es mir viel besser. Der Etappensieg von Felix in Courchevel hat uns wirklich befreit. Jetzt gibt es am Samstag eine große Bergetappe, um die Arbeit gemeinsam zu beenden und am Sonntag mit Stolz auf die Champs-Élysées zurückzukehren. (TX)
Foto: Matej Mohoric Copyright ASO