Martin Schwalb: „Ich fand die Hinrunde sehr spektakulär“.
Die Hinrunde der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ist gespielt. An der Spitze der Tabelle stehen die Füchse Berlin, gefolgt vom THW Kiel, den Rhein-Neckar Löwen, Meister SC Magdeburg und der SG Flensburg-Handewitt. Ähnlich eng geht es auch im Tabellenkeller zu. Der „Sky“-Experte Martin Schwalb hat nach dem letzten Spiel der Liga die Hinrunde bewertet und einen Blick auf die Weltmeisterschaft gewagt.
Der letzte Ball der Hinrunde in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga 2022/23 ist geworfen, jetzt steht erst einmal eine längere Winterpause an. Wie fanden Sie denn diese Hinrunde?
Martin Schwalb: Ich fand die Hinrunde sehr spektakulär. Es deutet sich ein echter Meisterschaftskampf an, wie wir ihn lange nicht gesehen haben. Im Abstiegskampf ist ebenfalls noch nicht alles ganz geklärt. Es sind überraschende Mannschaften im Abstiegskampf dabei. All das spricht für eine tolle und spektakuläre Hinrunde.
Während der Winterpause findet auch die Handball-Weltmeisterschaft statt. Wie bewerten Sie das DHB-Aufgebot?
Martin Schwalb: Grundsätzlich fehlt mir der eine oder andere, aber da kann Alfred Gislason überhaupt nichts dafür. Es fehlen eben Spieler, die ihre Karrieren in der Nationalmannschaft beendet oder pausiert haben. Hendrik Pekeler fehlt mir, auch ein Patrick Wiencek, den ich mir im Mittelblock richtig super vorstellen könnte. Bei einer Weltmeisterschaft wird viel über die Abwehr entschieden, da muss Gislason etwas zusammenbasteln. Es ist ein guter Kader, es ist aber auch ein Kader, der erst zusammenwachsen muss und über mannschaftliche Qualitäten kommen muss. Die ganz herausragenden Spieler, wie Juri Knorr, sind noch sehr jung.
Es ist immer irgendwie etwas anderes, ob man das gewohnte Trikot an hat oder das Nationalmannschafts-Trikot überstreift und weiß, dass die Nation dabei ist. Auch die Fehlwürfe werden anders bewertet als bei den Rhein-Neckar Löwen. Für Juri ist es eine riesige Chance, man muss jedoch aufpassen, dass die Erwartungen an diesen Jungen nicht zu hoch sind, da er nicht allen gerecht werden kann.
Und was wäre möglich?
Martin Schwalb: Sie können für eine positive Überraschung sorgen, wenn sie für gute Stimmung sorgen und den Bezug zur WM finden. Sie können komplett frei von der Leber spielen. In internationalen Kreisen wird von der deutschen Mannschaft kein Titel erwartet. Es wäre schön, wenn sie bis in das Halbfinale kommen, und das können sie schaffen. Die Mannschaft könnte die positive Überraschung sein. (HBL/TX)