Marcel Suttrup: „Ganz kurz und knapp: Ohne meinen Sport, keine Agentur“.
Marcel Suttrup bezeichnet sich selbst gern als sportbegeisterten und sportverliebten Menschen seit seiner Geburt. Mit dieser Einstellung frönt der Wahl-Hamburger nicht nur selbst dem Sport, sondern ermutigt, unterstützt und berät als geschäftsführender Inhaber der Agentur „Lebe deinen Sport“ leidenschaftlich seit 2020 Sportlerinnen und Sportler. Im exklusiven Interview erklärt Marcel Suttrup seinen Agenturansatz.
Marcel, über eine relativ merkwürdige Aktion bin ich auf Deine Agentur vor ein paar Monaten aufmerksam geworden. Ich fand nämlich einen Flyer in meinem Briefkasten. Wie kamst Du auf diese scheinbar doch zielführende Idee?
Marcel Suttrup: Wir bieten natürlich die üblichen und notwendigen Leistungen einer Agentur. Wichtiger aber ist, und das ist die absolute Innovation, dass man unsere Sportlerinnen und Sportler buchen kann. Gehen wir mal von den sportbegeisterten Menschen und den sportbegeisterten Unternehmen aus: Sie kennen die Sportprofis vielleicht vom Namen her und aus Meisterschaften und Wettkämpfen in den Medien, vor allem aus dem Fernsehen. Doch wie sieht der Alltag eines Profis aus? Wie läuft das tägliche Leben einer Profisportlerin oder eines Profisportlers ab, mit allen Höhen und Tiefen? Das weiß in der Regel oft nur die Sportlerin oder der Sportler, natürlich meistens noch das Team, welches mit ihnen zusammenarbeitet. Unternehmen und Menschen, die unsere Sportlerinnen und Sportler buchen können, haben somit die Möglichkeit, hinter die Kulissen einer Sportkarriere zu schauen. Gleiches gilt für die Sponsoren, die so ebenfalls einen Eindruck vom realen Leben eines Profis erhalten.
Aber nun zu der eigentlichen Frage: Als neue Agentur hielt ich es für wichtig, auch neue Wege zu gehen. Bei „sportflash.online“ schöpft ihr beispielsweise sämtliche mediale Kanäle aus, was ja auch nicht schlecht, sondern sehr gut ist. Uns war es aber sehr wichtig, einen noch direkteren Kontakt zu den Kunden aufzubauen. Daher haben wir in ganz Deutschland über 200.000 Flyer verteilt. Nur, um uns überhaupt als Agentur vorzustellen. Und die Tatsache, dass du dich aufgrund des Flyers gemeldet hast, zeigt, dass die Entscheidung richtig war. Denn nicht nur du hast dich aufgrund des Flyers gemeldet, sondern auch viele andere.
Ihr habt Euch 2020 als Agentur gegründet, im Jahr der Pandemie. Ein mutiger Schritt, auch mit Blick auf die finanzielle Situation bei Unternehmen und somit auch möglichen Sponsoren. Warum die Gründung genau im Lockdown?
Marcel Suttrup: Ein Hauptgrund war die Feststellung, dass aufgrund von Corona die Sportlerinnen und Sportler massiv finanziell getroffen wurden und somit auf Hilfe angewiesen waren. Ich rede hier jetzt nicht von den Fußballern aus der 1. und 2. Liga, die ziemlich gut abgesichert sind. Aber seht euch die Profis in fast sämtlichen anderen Sportarten an. Diese rücken doch nur in den Fokus bei besonderen Events, zum Beispiel bei Weltmeisterschaften oder den Olympischen Spielen. Genau hier wollte ich mit meinem Team damals helfen, daher war die Gründung dieser Agentur genau zu der Zeit richtig, als die Pandemie den Höhepunkt erreichte. Und noch ein Grund: Es gibt das Sprichwort, dass jede Niederlage und jeder Schicksalsschlag die Chance für einen Neuanfang bietet. Das ist jetzt eventuell ein wenig zu geschwollen ausgedrückt, aber wahr ist, dass auch negative Situationen, in diesem Falle eben die Pandemie, auch als Chance verstanden und genutzt werden können. Und das stimmt insofern, als dass wir beispielsweise unsere Agentur erst einmal in Ruhe aufbauen und uns Konzepte überlegen konnten, bevor wir unvorbereitet sozusagen ins „kalte Wasser“ gesprungen wären.
Auf der Webseite habe ich gelesen, es geht auch um faire Bezahlung?
Marcel Suttrup: Professionelle Sportlerinnen und Sportler haben ein Recht, für ihre Leistungen fair bezahlt zu werden. Dabei spielt die Sportart erst einmal keine große Rolle. Natürlich, je präsenter eine Sportart im Fernsehen, desto besser werden die Sportlerinnen und Sportler bezahlt. Das ist nun einmal so: Mehr Präsenz, mehr Geld!
Heute stehen aber jedem Profi auch viel mehr eigene Kanäle zur Verfügung, um mit seinen Fans direkter zu kommunizieren. Und diese Kommunikationsmöglichkeiten haben bisweilen eine große Reichweite und hohen Werbewert. Seltsamerweise wird dies bei Influencern automatisch anerkannt. Bei Sportlerinnen und Sportlern sieht es aber leider oft anders aus. Und um dem abzuhelfen, treten wir als Agentur nun in Aktion. Damit eins klar ist: Es geht uns um eine faire Bezahlung der Sportlerinnen und Sportler und nicht darum, dass diese wie einige Fußballstars fantastische und astronomische Summen verdienen sollen. Aber sie sollen eben fair entlohnt werden und hier setzen wir massiv an.
Die Agentur konzentriert sich also aktuell auf Sportlerinnen und Sportler aus den Randsportarten. Soll diese Ausrichtung so bestehen bleiben?
Marcel Suttrup: Natürlich sind wir auch für Fußballer, Handballer und Basketballer offen. Aber unser Hauptaugenmerk liegt nun einmal auf dem Thema „Sport in seiner Vielfalt“. Ja, da hast du Recht, dazu gehören auch die ganzen Randsportarten, die einer besonderen Förderung bedürfen und die wir nach Kräften fördern werden.
Wichtig ist für uns auch, dass wir unseren Klienten eine gewisse Exklusivität bieten können. Allerdings fordert die Vielzahl an Sportarten auch ihren Tribut, so dass wir aus jeder Sportart maximal nur bis zu drei Sportlerinnen und Sportler gleichzeitig betreuen können. Denn wir sind nicht nur für alle derzeit bekannten, sondern auch für alle zukünftigen Sportarten offen.
Ein Beispiel: Vor ein paar Wochen wurde ich von einer Mutter gefragt, ob ich auch ihre Tochter betreuen würde, die begeistert Hobby Horsing betreibt. Ganz genau so habe ich im ersten Moment auch geschaut … Hobby Horsing? Dann habe ich mich damit recht intensiv beschäftigt und mittlerweile sage ich: Warum denn nicht?
Olympia steht vor der Tür, was bedeutet dies für Dich, für die Agentur?
Marcel Suttrup: Viel Arbeit … es fängt auch nicht erst mit den Olympischen Spielen in Tokio an. Gewisse Regularien greifen schon weit im Vorfeld und man muss sich in diesem gesteckten Rahmen auskennen und folglich auch bewegen.
Was die Sportlerinnen und Sportler selbst angeht, so unterstützen wir sie, wo wir können, also in fast allen Bereichen. Gut … Kim Bui und Sophie Scheder, die leider dieses Mal nicht mit dabei ist, müssen zum Beispiel noch selbst an die Reckstange, das können wir ihnen nicht abnehmen. Doch sonst versuchen wir mit allen Mitteln und Möglichkeiten unseren Sportlerinnen und Sportlern zu helfen. Und das erstreckt sich nicht nur auf die Olympischen Spiele, sondern weit darüber hinaus.
Die Ziele von Profis liegen auf der Hand. Das Ziel der Agentur?
Marcel Suttrup: Das große Ziel ist das, was mir am meisten am Herzen liegt: Faire Bezahlung für die Sportlerinnen und Sportler. Das ist das Wichtigste, was ich für sie erzielen will. Der Rest wird sich dann von ganz alleine regeln, wie ein Zahnradwerk, welches automatisch eine Erfolgsserie in Gang setzt. Und die Ergebnisse geben mir bis jetzt Recht, da wir kontinuierlich wachsen.
Allerdings gebe ich ehrlich zu: Ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht, wo die Reise hingehen soll, erst Recht nicht, wohin sie gehen wird. Doch letzteres kann man ohnehin am Anfang nie festlegen, die Zukunft wird es zeigen. Nur so viel kann ich sagen: Es entwickelt sich super, es macht mir und allen im Team viel Spaß und primär ging und geht es um die faire Bezahlung für Sportlerinnen und Sportler.
Du selbst siehst Dich als sportbegeisterten und sogar sportverliebten Mensch, aber welchen Bezug, welchen Background hast Du selbst zum Sport?
Marcel Suttrup: Bereits seit meiner Jugend war ich sportlich permanent aktiv. Sehr lange habe ich Taekwondo gemacht, habe im letzten Jahr aber damit aufgehört. Seit knapp 28 Jahren spiele ich Tennis. Dieses begleitet mich folglich fast mein ganzes Leben. Heute ist es für mich Stressabbau, um den Kopf frei zu bekommen oder um Ideen besser ordnen zu können. Durch solche Ideen ist diese Agentur entstanden. Und natürlich habe ich nach wie vor viele Ideen für die Agentur. Kurz: Ohne meinen Sport, keine Agentur!
Seit diesem Jahr steht auch das neue Maskottchen der Agentur „Lebe deinen Sport“. Es heißt „Alma“, es ist Dein Hund der Dich seit Jahren begleitet. Wo wird die Reise für Alma hingehen?
Marcel Suttrup: Auch wenn mein Hund nicht aktiv mit anpacken kann, ist sie mein Ruhepunkt und Ausgleich des Alltags. Daher habe ich mich entschieden, dass unser Hund als Comicfigur und Maskottchen für alle zugänglich gemacht wird. Wir haben einen sehr, sehr guten Comiczeichner gefunden, der unsere Bilder „Alma-gerecht“ zeichnen wird. Wir werden Alma auf eine schöne sportliche Reise schicken, um alle Sportarten zu präsentieren und hoffen, dass wir Kinder so zu mehr Sport bewegen können. Somit kommen bald viele verschiedene Motive auf T-Shirts, die für Kinder präsent gemacht werden sollen. So möchten wir zeigen, wie viele Sportarten es gibt. Die T-Shirts sind ab August im Onlineshop www.lebedeinensport.de erhältlich. (TX)
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