Marcel Schuhen: „Wirkliche Torchancen hatten wir nicht“.
Freitagabend und Flutlicht, doch allein die Fans waren auf Betriebstemperatur. Der SV Darmstadt 98 und der 1.FC Köln waren es nicht wirklich, man spürte den ganzen Druck dieses Kellerduells auf den Schultern der Spieler. „Es wurde viel Mann gegen Mann gespielt und deshalb ist so ein Spiel entstanden“, meinte Darmstadts Torwart Marcel Schuhen danach bei „DAZN“. So sorgte ein Standard zum 1:0 für die Kölner.
Marcel, 0:1 verloren. Kein Tor geschossen, aber ein Tor bekommen. Oder nur ein Tor! Kannst Du Dir die vielen Gegentore in der Saison erklären?
Marcel Schuhen: Diese Anzahl an Gegentoren kommt auch durch das Ergebnis in München zu Stande. Danach haben wir uns aber gefangen und es besser gemacht. In den letzten drei Spielen haben wir nur zwei Gegentore bekommen, das hört sich besser an. Die Leute wollen es zwar nicht hören, aber es ist einfach so. Wir haben daran gearbeitet. Wir sind mit dem Ergebnis nicht zufrieden und das ist heute viel wichtiger. Wir haben die einzelnen Spiele mit vielen Gegentoren abgehakt, wollen bessere Ergebnisse erzielen. Das haben wir heute nicht geschafft.
Wie würdest Du dann das Spiel gegen Köln zusammenfassen?
Marcel Schuhen: In der 1. Halbzeit war es mehr ein Abtasten auf beiden Seiten, wo keiner richtig ins Risiko gehen konnte. Es wurde viel Mann gegen Mann gespielt und deshalb ist so ein Spiel entstanden. In der 2. Halbzeit kassieren wir schließlich das Standardgegentor und dann wird das Spiel offen, da wir versuchen das Spiel noch zu drehen. Wirkliche Torchancen hatten wir nicht, dass muss man so ehrlich sagen. Der Freistoß war die einzige Chance, wo was hätte gehen können. Es war zu wenig.
Und wie fällt die Spielanalyse der zwei Cheftrainer zum Spiel aus?
Torsten Lieberknecht: Ein Standard hat dieses Spiel entschieden. Das Spiel war aber ausgeglichen. Die Kölner hatten in der 1. Halbzeit mehr Spielanteile und in der 2. Halbzeit gab es zwei, drei richtig gute Möglichkeiten für uns unmittelbar nach der Pause. Da können wir sogar 1:0 in Führung gehen, wenn nicht sogar müssen. Aber dieser Standardmoment bringt uns heute auf die Verliererstraße.
Steffen Baumgart: Es war ein Spiel, in dem es ganz wenige Highlights gab. Wenn es welche gab, dann eher bei uns, da wir die ein oder andere Aktion hatten. Man hat beiden Mannschaften angesehen, dass die Situation drückt. Daher freuen wir uns, dass es am Ende über einen Standard geklappt hat und wir aus meiner Sicht keine Torchancen zugelassen haben. Ein einziger Freistoß vom Sechzehner, der für mich überhaupt keiner ist, ist für mich keine Torchance. Aber das hätte auch schiefgehen können. Ansonsten haben wir es heute wirklich stark verteidigt.
Davie, Du hast das entscheidende Tor. Das Tor fiel nach einem Standard. War dieser Standard in der Form einstudiert, oder eher zufällig?
Davie Selke: Es wurde zumindest trainiert. Als Stürmer muss man immer voll bereit sein, es ist egal, ob man vorher nur zwei Ballkontakte hatte. Es ist wichtig, bei dieser einen Situation einfach voll da zu sein. Ich bin sehr froh, dass dieser Ball verlängert wurde. Auch wenn es von einem Darmstädter war. Absolut egal, der Sieg ist wichtig!
Was hat für den „DAZN“-Experten die Kölner so stabil gemacht?
Sascha Bigalke: Das Wichtigste war, auf die Viererkette zurückzukehren. Es hat für Sicherheit gesorgt. Ich habe allein nur eine große Möglichkeit für Darmstadt auf dem Zettel, da haben die Kölner ein wenig Glück gehabt. Ansonsten haben insbesondere Hübers und Chabot eine richtig gute Leistung heute erbracht. (DAZN/TX)
Foto: Marcel Schuhen Copyright Bundesliga Interviews-2