Marc-Henrik Schmedt: „Wir haben den Anspruch, kein One-Hit-Wonder zu sein“.
Deutscher Meister der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ist der SC Magdeburg! In eigener Halle wurde durch den hochverdienten 31:26-Sieg über den HBW Balingen-Weilstetten der Titel perfekt gemacht. Der Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt hat nach der vorzeitigen Meisterschaft exklusiv mit „Sportradio Deutschland“ geredet. Das Interview in voller Länge steht ab sofort unter: www.sportradio-deutschland.de.
Herr Schmedt, Meister mit dem SC Magdeburg. Wie wurde und wie wird noch die Meisterschaft nach 21 Jahren gefeiert?
Marc-Henrik Schmedt: Es gab eine spontane Feier. Wir hatten gar nichts geplant, denn es war offen, ob es am Donnerstagabend passiert. Dann gab es einen kleinen Umtrunk. Ich war um kurz vor zwei Uhr zu Hause. Als ich ging, waren noch alle da, die Jungs haben es ordentlich krachen lassen. Das muss auch so sein. Am Sonntag gibt es hier nach dem Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen die offizielle Übergabe der Schale durch die HBL. Danach fahren wir auf den Alten Markt am Rathausplatz. Dort werden die Feierlichkeiten sicher auch bis spät in den Abend gehen!
Wie stand es um die Nervosität vor dem Spiel gegen Balingen-Weilstetten?
Marc-Henrik Schmedt: Wir stehen seit Monaten an der Tabellenspitze, jeder hat uns schon vor Monaten zum Meister gekürt. Das ist natürlich ein Rucksack, den wir über Wochen mitgetragen haben. Wir wussten alle, das ist der Tag der Tage … das war sehr zäh. Am Ende war es eine reine Willensleistung. Jetzt ist einfach nur die Erleichterung groß, dass wir es doch ins Ziel gebracht haben.
Zwei Finale wurden aber auch verloren?
Marc-Henrik Schmedt: Das ist jetzt egal. Was gestern passiert ist, überstrahlt alles. Wenn du über 34 Spieltage in dieser Bundesliga da oben stehst, dann ist das neben der Champions League das Größte, was man erreichen kann. Natürlich hätten wir noch gerne ein oder zwei Titel mehr gewonnen. Man muss aber sagen, in Hamburg war Kiel einfach besser. Die werden auch in den nächsten Jahren das Nonplusultra sein. Und Lissabon verbuche ich unter Lebenserfahrung. Das ist alles Geschichte, wir sind jetzt Deutscher Meister. Das wollten wir erreichen, alles ist gut!
Was wird sich zukünftig beim SC Magdeburg denn nun alles so verändern?
Marc-Henrik Schmedt: Es ändert sich eine Menge. Wir haben den Anspruch, kein One-Hit-Wonder zu sein, sondern dass wir die Voraussetzungen schaffen, auf dem Niveau weitermachen zu können. Es gibt natürlich keine Garantie, da muss sehr viel zusammenkommen. Wir wollen den SCM auch in Zukunft als Spitzenmannschaft etablieren und im kommenden Jahr in der Bundesliga und in der Champions League nicht untergehen. Wir müssen konsequent weiterarbeiten, um ein gewisses Niveau zu erreichen, um dann noch mehr solcher Abende zu haben.
Wie geht es denn nun für Sie weiter?
Marc-Henrik Schmedt: Wir gönnen uns ein paar Tage Auszeit, danach müssen wir versuchen, auf diesem Niveau weiterzumachen. Dieser Schritt war extrem schwer, dahin zu kommen, wo wir jetzt sind. Der zweite Schritt, dort in der Spitzengruppe zu bleiben, das wird die Herausforderung in nicht einfachen Zeiten sein. Ich hoffe, dass wir das Corona-Problematiken weiter im Griff haben. Dann gibt es die Thematik des Ukraine-Krieges. Da sind die Auswirkungen direkt und indirekt auch noch nicht ganz absehbar. Da kommen einige Herausforderungen auf mich, auf uns zu. Aber dafür bin ich am Ende da. Trotzdem gönne ich mir zehn Tage Urlaub, um auch ein wenig Abstand zu bekommen, um dann wieder angreifen zu können. (Sportradio Deutschland/TX)