Malaika Mihambo: „Ich trainiere die zwei Wochen bis zur WM zu Hause“.
Malaika Mihambo winken diesen Sommer zwei goldene Chancen. Ab dem 15. Juli bei der Weltmeisterschaft in den USA und bei der Europameisterschaft in München einen Monat später. Im exklusiven Interview mit „Sportradio Deutschland“ gibt die „doppelte“ Titelverteidigerin von der LG Kurpfalz einen tiefen Einblick in ihr Training und sortiert die Weitsprung-Rekorde. Mehr unter www.sportradio-deutschland.de.
Malaika, wie siehst Du die weiterhin gültigen Weitsprung-Rekorde aus einer doch eher fragwürdigen Zeit des Leistungssports?
Malaika Mihambo: Das sind Rekorde, die aus einer ganz anderen Zeit kommen, wo die gesamte Dopingverfolgung noch nicht so intensiv war, wo es noch nicht so viele Regularien gab und auch ganz andere Möglichkeiten bestanden. Meine 7,30 Meter sind in den 2000ern die zweitbeste Weite, sie sind noch ganze 20 Zentimeter davon entfernt … Welten im Weitsprung.
Um dahin zu kommen, braucht es viel Mentaltraining, worauf ich mich spezialisiere. Das ist noch eine Stellschraube, die man ausnutzen kann. Man kennt sich generell besser über die Ernährung aus, über die Trainingsmethodik oder die Regeneration. Es wird eben noch etwas dauern, bis man auf anderen Wegen dorthin kommt. Die aktuellen Rekorde haben aber ihre Rechtmäßigkeit, diesen Athletinnen konnte gar nichts aktiv nachgewiesen werden.
In Berlin bist Du gerade wieder einmal Deutsche Meisterin geworden …
Malaika Mihambo: Das war meine sechste Deutsche Meisterschaft im Freien … es ist ja auch eine Vorbereitung auf die kommenden größeren Wettkämpfe, da ist die Motivation dann doch sehr hoch.
Wie bereitest Du Dich auf die Weltmeisterschaft in den USA vor? Bis zum 15. Juli bleibt nicht mehr viel Zeit für die Feinheiten …
Malaika Mihambo: Ich trainiere die zwei Wochen bis zur WM zu Hause, lege den Fokus auf den Sprint, die Schnelligkeit. Wir werden supramaximale Läufe machen. Da wird man an eine Maschine drangehängt und gezogen. Man läuft dann schneller, als man eigentlich laufen könnte, kommt über seine 100 Prozent. Beispielsweise bin ich vergangenes Jahr im Weltrekordtempo gezogen worden. Dies hilft einem dabei, auch ohne Maschine schneller zu laufen. Zudem werden wir auch das Krafttraining in Richtung Schnellkraft umstellen. Dann werde ich wohl auch noch einen kleineren Wettkampf machen, in dem ich die 100 Meter und wahrscheinlich 200 Meter laufe … mehr Zeit bleibt zur WM auch nicht. (Sportradio Deutschland/TX)