Maik Franz: „Ultra zu sein, ist kein Verbrechen“.
Maik Franz hat großes Vertrauen in den neuen Präsidenten von Hertha BSC Berlin. Im exklusiven Interview mit „Sportradio Deutschland“ spricht der ehemalige Berliner Fußballprofi über die Qualitäten vom Kay Bernstein sowie auch die Chancen seines früheren Klubs. Auch das Thema Ultras spart der einstmals harte Innenverteidiger nicht wirklich aus. Das ganze Interview gibt es hier: www.sportradio-deutschland.de.
Maik, was denkst Du über den neuen Präsidenten von Hertha BSC Berlin?
Maik Franz: Kay Bernstein ist kein Hardliner, er hat ein blau-weißes Herz!
Er ist allem gegenüber offen. Er öffnet die Türen, statt diese zu schließen. Er ist ein ehrlicher und bodenständiger Charakter, mit dem man sich gut austauschen kann. Ich bin mir sicher, dass sie in der Führung gut zusammenarbeiten werden. Und sehr viel schlechter als in der Vergangenheit kann es ja gar nicht mehr laufen …
Für Verein ist es eine Riesenchance, wieder näher an die wichtige Basis zu rücken und zukünftig wesentlich transparenter zu sein. Union Berlin macht das wesentlich besser, die Hertha muss die Stadt Berlin einfach wieder zurückzuerobern!
Kay Bernstein war ein „Ultra“. Ein Vorteil oder ein Nachteil?
Maik Franz: Ultra zu sein, ist kein Verbrechen. Ich habe in Frankfurt, Karlsruhe und in Berlin gute Erfahrungen mit der Ultra-Szene gemacht. Wir haben soziale Projekte angeschoben. Es gibt aber auch viele Idioten, die die Grenze überschreiten. Davon distanziere ich mich. Und da muss Kay dann auch durchgreifen. Das wird die große Challenge. Aber er hat eine klare Vision, eine klare Idee. Trotzdem ist es für ihn eine große Herausforderung, sich nicht instrumentalisieren zu lassen.
Was bedeutet dieser Wechsel an der Spitze für Investor Lars Windhorst?
Maik Franz: Lars Windhorst muss auch dazulernen, das ist ganz wichtig.
Er hat leider auch klare Fehler gemacht. Wie er sich teilweise in der Öffentlichkeit geäußert hat, war nicht immer der schlauste Move. Das hätte man taktisch cleverer machen können und müssen. Wenn er auf den neuen Präsidenten zugeht, kann das funktionieren. Aber es kann natürlich auch in die Hose gehen. (Sportradio Deutschland /TX)