Magnus Cort Nielsen: „Für einen Fahrer wie mich gibt es nichts Größeres“.
Die Etappe lebte von der Spannung auf gleich mehreren Feldern: Zunächst wegen der Frage: Wer wird der Sieger in Megève sein? Es wurde Magnus Cort Nielsen vor Nicholas Schultz und Luis Leon Sanchez. Die andere Frage: Kann Lennard Kämna das „gelbe Trikot“ von Tadej Pogačar übernehmen? Nein, der zweimalige Sieger der Tour de France rettete ein paar Sekunden ins Ziel. Mehr dazu unter: www.letour.fr.
Magnus, Du hast in der Heimat das Bergtrikot getragen und lange verteidigt. Heute hast Du die Etappe gewonnen. Du wirkst ungläubig?
Magnus Cort Nielsen: Es ist einfach absolut unglaublich … ich kann es noch gar nicht glauben was hier heute passiert ist!
Wie hat sich der letzte Anstieg für Dich dargestellt?
Magnus Cort Nielsen: Ich war an diesem letzten Anstieg so lange am Limit … aber Alberto war wirklich stark und fuhr lange an der Spitze, darum konnte ich oftmals sitzenbleiben und Energie sparen. Ein paar Mal habe ich trotzdem den Kontakt zur Gruppe auf den letzten Kilometern verloren. Zum Glück lief alles wieder zusammen.
Für einen Fahrer wie mich gibt es nichts Größeres als solch einen Sieg. Das ist das, was ich hier, beim größten Radrennen der Welt, überhaupt nur erreichen kann. Ich habe das Glück, eine weitere Etappe bei der Tour de France gewonnen zu haben!
Wann wusstest Du, heute geht es um den Etappensieg?
Magnus Cort Nielsen: Als wir auf die letzten Meter kamen sah ich die Tour-Schilder und wusste, dass der Sieg mir gehörte.
Nicholas, bist Du zufrieden mit dem zweiten Platz?
Nicholas Schultz: Ich bin sehr zufrieden mit dem zweiten Platz … aber um ehrlich zu sein, bin ich auch sehr verärgert; man hat nicht jeden Tag die Gelegenheit, eine Etappe bei der Tour de France zu gewinnen. Ich werde es jedoch weiter versuchen.
Ich habe versucht zu pokern, aber ich war noch nie zuvor in einer solchen Situation, um einen Etappensieg bei der Tour de France zu erringen. Es war fast perfekt, aber wir kennen auch alle Magnus. Nicht ganz umsonst hat er schon bei fast allen großen Rundfahrten seine Etappen gewonnen, und er war heute einfach der bessere Mann.
Luis, mit 38 Jahren noch einmal so eine Etappe, stark!
Luis Leon Sanchez: Das Team hat sehr gute Arbeit geleistet, ein besonders großer Dank geht jedoch an Fred, der ein wirklich starker Fahrer ist. Wir haben uns heute in der Fluchtgruppe gegenseitig unterstützt, was mir gut getan hat. Heute hatte ich ein gutes Gefühl, vor allem für das Finale.
Ich dachte, es sei besser, am Ende zu attackieren, da die anderen einen stärkeren Sprint hatten als ich. Ich war nah dran am Sieg, aber am Ende ist es der dritte Platz, was kein schlechtes Ergebnis ist, aber ich hätte den Sieg viel lieber gehabt. Morgen haben wir eine harte Etappe vor uns. (TX)