Lukas Hradecky: „Wir haben Florian gebraucht, um die Dose zu öffnen“.
Bayer 04 Leverkusen bezwingt den SC Freiburg zum Abschluss des Spieltags mit 2:1. Aufgrund der 1. Halbzeit ein verdienter Sieg, aufgrund der 2. Halbzeit wäre aber auch ein Unentschieden absolut vertretbar gewesen. „Es war nicht richtig bravourös, aber wir haben auch gegen einen starken Gegner gespielt“, fasste es Torwart Lukas Hradecky ganz treffend nach den 90 Minuten am Mikrofon von „DAZN“ zusammen.
Lukas, als Torhüter hast Du immer das gesamte Spiel vor Dir. Wie ordnest Du die Leistung von Florian Wirtz, der ein Tor und eine Vorlage heute hatte, ein?
Lukas Hradecky: Er spielt wieder so, wie wir ihn alle kennen. Auch wenn er einen schwachen Tag hat, ist er überdurchschnittlich. Und mit so einer Leistung wie heute entscheidet er Spiele für uns. Hoffentlich bleibt er verletzungsfrei.
Wie siehst Du heute generell diesen Sieg gegen Freiburg?
Lukas Hradecky: Es war nicht richtig bravourös, aber wir haben auch gegen einen starken Gegner gespielt. Wir haben Florian gebraucht, um die Dose zu öffnen. Wir haben dann gut kontrolliert, aber diese Standardgegentore müssen wir weg kriegen. Irgendwann verlieren wir mal ein enges Spiel deswegen. Deswegen müssen wir das jetzt genießen, aber trotzdem weiter hart arbeiten, und: Auf dem Boden bleiben!
Und wie beurteilen die beiden Trainer das 2:1 von Leverkusen gegen Freiburg?
„Xabi“ Alonso: Ich bin nicht nur mit dem Ergebnis, sondern auch mit dem Spiel zufrieden. Natürlich hat Freiburg nach dem Tor gedrückt, aber manchmal ist es auch gut, Spiele zu gewinnen, bei denen man am Ende etwas leiden muss. Es ist für mich ein Schlüssel zum Erfolg, bis zum Ende zusammen zu verteidigen.
Christian Streich: Diese 2. Halbzeit funktioniert so nur mit unserer 1. Halbzeit. Wir mussten so spielen, wie wir es getan haben. Die Jungs haben es sehr gut gemacht. Leverkusen war klar überlegen. Wenn wir ihnen Räume geben hinter der Kette, sind sie weg. Das 1:0 ist Weltklasse, das 2:0 geht Noah Atubolu an den Rücken, das kann man nicht verteidigen. Wir haben nicht so viele klare Torchancen zugelassen. Mit dem 2:1 wurde es eng, die Mannschaft hat alles auf dem Platz gelassen. Es bringt uns weiter, gegen solch eine Mannschaft dagegenzuhalten.
Wie hat der Kapitän der Freiburger die Niederlage erlebt?
Vincenzo Grifo: Unser Plan war es, gut zu verteidigen und stabil zu stehen. Aber man kann nicht alles verteidigen gegen Frimpong, gegen Wirtz, die einfach sehr gut drauf sind. In der 2. Halbzeit waren wir ein bisschen agiler, ein bisschen höher … in der 1. Halbzeit darf man das nicht machen, weil wenn es zur Halbzeit 2:0 oder 3:0 steht, haben sie das Spiel gewonnen. Wir haben ein sehr, sehr gutes Auswärtsspiel gemacht, kommen zurück in der 2. Halbzeit. Die 2. Halbzeit kann sich sehen lassen. Mit etwas Spielglück läuft vielleicht noch einer rein und man holt einen Punkt.
Beurteilt der „DAZN“-Experte Sascha Bigalke die Freiburger auch so positiv?
Sascha Bigalke: Sie sind nicht zu 100 Prozent positiv. Ich denke, sie haben sich im Verlauf schon noch etwas errechnet. Ich glaube aber auch, wenn das Spiel noch ein paar Minuten gegangen wäre, haben sie vielleicht noch einmal eine Möglichkeit und dann rutscht vielleicht einer durch. Es ist interessant, dass das ganz genau der Plan war, in der 1. Halbzeit leiden, leiden, leiden … in der 2. Halbzeit über Standards und Mentalität vielleicht dann doch noch etwas mitnehmen zu können. (DAZN/TX)
Foto: Lukas Hradecky Copyright Bayer 04 Leverkusen