Lea Sophie Friedrich: „Es war toll, noch einmal als Siegerin in der Halle zu stehen“.
Im Rahmen der European Championships in München wird die Deutsche Sporthilfe Podiumstalks auf der Central Stage im Olympiapark durchführen. An diesen sechs Tagen sprechen zwei Sportlerinnen oder Sportler aus verschiedenen Epochen des Sports. Beim vierten Talk stellten sich Doppel-Europameisterin Lea Sophie Friedrich und die deutsche Bahnrad-Legende Kristina Vogel den Fragen von Maren Schiller.
Der Bahnradsport gilt als deutsche Erfolgssportart. Spürt man diesen Druck eigentlich, dann auch noch vor dem heimischen Publikum?
Lea Sophie Friedrich: Der Maßstab, den die Leute an uns haben, ist wegen der großen Erfolge im Bahnradsport sehr hoch. Zu meinem vierten Platz im Sprint habe ich keinen einzigen Glückwunsch bekommen, das ist schon sehr schade.
Nach Gold im Teamsprint, dann noch einmal alleiniges Gold im Keirin. Wie war dieser Triumph zum Abschluss?
Lea Sophie Friedrich: Es war toll, noch einmal als Siegerin in der Halle zu stehen!
Wie muss man diese Spitzenleistungen denn einordnen?
Kristina Vogel: Es ist heutzutage nicht möglich, Leistungssport auf diesem Niveau zu betreiben und dazu noch Vollzeit zu arbeiten … das geht einfach nicht. Viele denken, dass man als Olympiasiegerin sofort Millionärin ist, aber dem ist bei weitem nicht so. Der Sport jenseits des Fußballs ist wirklich dankbar, dass die Sporthilfe starke Förderer hat, um durch sie unterstützt zu werden. Man muss es einmal klar sagen: Ohne die Sporthilfe wäre ich niemals Olympiasiegerin geworden.
Und heute sind Sie Influencerin?
Kristina Vogel: Ich verstehe nicht, wieso das Wort so einen blöden Beigeschmack hat. Im Endeffekt heißt es doch eigentlich nur, dass man andere Menschen motiviert und ihnen zeigt, was im Sport, aber auch im alltäglichen Leben so alles möglich ist.
Gehst Du auch schon in die Richtung der „Aufklärung“?
Lea Sophie Friedrich: Ich persönlich mache mir damit überhaupt keinen Stress und konzentriere mich vor allem auf meinen Sport. Aber ich finde es bewundernswert, was Kristina und andere Menschen in der Öffentlichkeit so leisten. (Deutsche Sporthilfe/TX)