Kriss Kyle: „Es war einfach verrückt, aber mein Traum wurde endlich Wirklichkeit“.
Kriss Kyle gehört seit Jahren zu den innovativsten und irgendwie auch verrücktesten BMX-Künstlern weltweit. Für seinen neuesten BMX-Film „Don’t Look Down“ musste der Schotte sogar seine akute Höhenangst überwinden müssen. In dem Film zeigt Kriss Kyle seine Tricks und Skills in einem BMX-Park, der in 600 Metern Höhe direkt unter einem Heißluftballon hing. Wie es der Titel so schön sagt: „Don’t Look Down“.
Kriss, wie bist Du auf Dein neuestes Projekt „Don’t Look Down“ gekommen?
Kriss Kyle: Die Idee hatte ich schon länger, aber richtig gereift ist die Idee erst beim Training in den Hügeln hinter meinem Haus. Und direkt nach dem Training habe ich Notizen und Skizzen gemacht. Doch ohne Red Bull wäre es nicht möglich gewesen.
Erst durch die intensive Zusammenarbeit mit Red Bull Advanced Technologies, der technischen Abteilung des Formel 1-Teams, konnte die BMX-Bowl erst Wirklichkeit werden. Dieser BMX-Park besteht aus dem identischen Werkstoff wie ein Formel 1-Bolide. Dann kam noch Cameron Balloons dazu, um einen Heißluftballon zu bauen, der die 1,7 Tonnen Konstruktion sicher in den Himmel und zur Erde bringen konnte.
Wie wurdest Du in der BMX-Bowl unterhalb des Heißluftballons gesichert?
Kriss Kyle: Ich musste vom Team aus einen Fallschirm tragen. Was ich auch sofort unterstützte, es mich aber auch vor Probleme stellte. Der Fallschirm wiegt knapp 20 Prozent meines ganzen Körpergewichts und entwickelt bei den Tricks eine Art von Eigenleben. Ich war mir nicht sicher, ob ich mit dem Fallschirm auf meinem Rücken die geplanten Tricks und Lines überhaupt richtig umsetzen konnte. Da es aber keine anderen Möglichkeiten gab, musste ich üben, üben, üben … mich daran gewöhnen.
Wie sieht eigentlich generell Dein tägliches Training aus?
Kriss Kyle: Ich stehe auf, gehe laufen und fahre dann morgens etwa zwei Stunden lang mit dem BMX, um mich auszutoben. Nach dem Mittagessen fahre ich dann ein paar Stunden Mountainbike, so dass ich das Beste aus beiden Welten bekomme. Mit dem Mountainbike geht es vielmehr darum, meine Ausdauer zu trainieren … ich fahre bergauf und dann die örtlichen Wege hinunter und verbessere meine Fitness. Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich einen Trick knapp 100 Mal versuche, und dank dem täglichen Laufen halte ich durch und kann es immer wieder versuchen. In jungen Jahren habe ich gar nicht trainiert, ich habe immer nur mein Zeugs auf dem Rad gemacht. Erst als ich größere Projekte in Angriff genommen habe, habe merkte ich, dass das Training eine größere Rolle spielt, als ich dachte.
Wie war es dann, nach elf Monaten endlich in der BMW-Bowl zu fahren?
Kriss Kyle: Es war einfach verrückt, aber mein Traum wurde endlich Wirklichkeit! Ich hatte eine Hitliste, die ich abhaken musste, darunter ein Fakie-Frontflip und ein Kick-Off zum Eispickel auf dem Handrail. Die Sonne stand an einer Stelle ziemlich ungünstig, vor allem als ich den Frontflip gemacht habe … die komplette Vert-Wall war im Schatten und ich konnte sie nicht sehen, also war es wie eine 180°-Drehung im Dunkeln. Doch mit den ersten gelungenen Tricks ist man auch im Flow. (Red Bull/TX)
Fotos: Red Bull Content Pool